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Neuigkeit 08.06.2015 | Wencke Wallbaum Award & Rezension & Veröffentlichung & Künstler Audiophiles Highlight

Lesen Sie hier die vollständige Rezension:

Die frühen Beethoven-Quartette wirken in manchen Aufnahmen - gerade im Vergleich mit den mittleren und späten Werken - noch ein bisschen brav. Nicht so beim Quartetto di Cremona.

Die Streicher aus der Welthauptstadt des Geigenbaus gehen im Quartett op. 18,1 mit einem (typisch italienischen ?) Temperament zur Sache, das den Hörer unmittelbar packt. Umwerfend, wie sich die vier im eröffnenden Allegro gegenseitig befeuern. Im Gesang des anschließenden Adagio sind dann die Leidenschaft und Ergriffenheit, die Beethoven mit der Vortragsbezeichnung „affettuoso ed appassionato" einfordert, so deutlich zu spüren wie in nur wenigen Einspielungen. Das 26 Jahre später entstandene cis-Moll-Quartett op. 131 kommt aus einer ganz anderen Sphäre. Hier hat Beethoven die Formen der klassischen Tradition längst hinter sich gelassen und eine Tonsprache geschaffen, die bis heute nichts von ihrer eigenwilligen, mitunter widerborstigen Rätselkraft verloren hat. Viele Musikhistoriker und Interpreten haben immer wieder den vermeintlich abstrakten und weitabgewandten Charakter des Spätwerks hervorgehoben.

Das Quartetto di Cremona rückt die Musik dagegen in ein sehr menschliches Licht. Auch im cis-Moll-Quartett steht der Ausdruck für die vier Italiener im Vordergrund. Das zeigen sie etwa mit ihrer expressiven Wärme, die den eröffnenden Fugensatz ebenso beseelt wie die Variationenfolge im zentralen Andante, aber auch mit der Leidenschaft, die das ganze Finale vorantreibt wie in einem Höllenritt. Auch ein Komponist, der sein Gehör verloren hat, bleibt ein Mensch aus Fleisch und Blut: So lautet die zentrale und überzeugende Botschaft des Cremoneser Ensembles zu Beethoven. (Marcus Stäbler, Stereo 7/2015)

Neuigkeit 20.08.2015 | Sabine Wiedemann Neues Video UNESCO Artist for Peace Elisso Bolkvadze

Das Video zeigt Ausschnitte der Aufnahmesitzung mit Elisso Bolkvadze. Die georgische Pianistin, UNESCO Artist for Peace und in ihrer Heimat Georgien ein Superstar, legt Prokofjews Zweite Sonate und Schuberts Impromptus D 899 in einer glühenden und poetischen Interpretation vor.

Sergej Prokofjew und Franz Schubert - das ist eine hochintelligente Zusammenstellung, welche die Stellung der beiden Komponisten zwischen Tradition und Erneuerung fruchtbar macht. Das Sonatenwerk von Prokofjew ist in Russland und den ehemaligen Ländern der Sowjetunion wesentlich präsenter als in Mitteleuropa, wo allenfalls die Siebte Sonate gelegentlich auf dem Pro¬gramm steht. Dabei schuf Prokofjew mit seinen neun vollendeten Sonaten von der Jugend bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1953 einen musikalischen Kosmos, welcher der Spannweite von Schostakowitschs Streichquartetten nicht unähnlich ist. Die aus der georgischen Hauptstadt Tiflis stammende Elisso Bolkvadze hat die Zweite Sonate aus dem Jahr 1912 ausgewählt, mit der Prokofjew einen unerhört delikaten, in seiner motorischen Energie aber auch aggressiven Ton anschlägt, der den modernistischen Geist in der russischen Hauptstadt St. Petersburg vor dem Ersten Weltkrieg widerspiegelt.

Daneben hat Bolkvadze mit den vier Impromptus D 899 einen populären Zyklus aufs Programm gesetzt, dessen innovative Kraft meist unterschätzt wird. Denn Schubert hat neben den großen Klaviersonaten immer auch versucht, neue Formen mit kompakter, manchmal auch programmatischer Aussage zu erproben. Dazu gehören die Impromptus, die das Lyrische und Dramatische, das Gestische und reine Klangfarbenfelder vereinen.

Die georgische Pianistin Elisso Bolkvadze wurde im Januar 2015 zum UNESCO Artist for Peace ernannt. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Klavierwettbewerbe, darunter Van Cliburn, Vianna da Motta und Dublin International Piano Competition. Regelmäßig konzertiert sie als Solistin mit internationalen Orches¬tern und tritt mit Solorecitals in den großen Konzertsälen in Europa und den USA auf. In ihrem Heimatland ein echter Star, wurde sie 1993 mit einer der höchsten nationalen Ehrungen ausgezeichnet, der Ehrenmedaille der Georgischen Regierung. Im Jahr 2013 gründete Elisso Bolkvadze ihre eigene Stiftung „Lyra", die talentierte, georgische Nachwuchspianisten fördert. Sie ist künstlerische Leiterin des jährlichen Batumi Music Festivals in Georgien.

Veröffentlichungstermin der Produktion (Deutschland) ist der 14. August 2015.
Das zweite audite-Album mit Elisso Bolkvadze ist für 2016 bereits in Planung.

Neuigkeit 07.07.2015 | Wencke Wallbaum Neues & Award & Veröffentlichung & Künstler Weitere PdSK-Nominierung für audite

Die Vierteljahrespreisedes PdSK sind neben den Jahrespreisen der deutschen Schallplattenkritikeine begehrte Auszeichnung. Die Preisträger werden in der Bestenlisteveröffentlicht; sie umfasst Neuerscheinungen der letzten drei Monate aus demdeutschsprachigen Raum, die aus der Sicht der Jury nach künstlerischen undaudiophilen Kriterien außerordentliche Qualität und Bedeutung haben.

Neuigkeit 14.07.2015 | Sabine Wiedemann Neues Video Franziska Pietsch / Detlev Eisinger

Das Video zeigt Ausschnitte der Aufnahmesitzung mit Franziska Pietsch und Detlev Eisinger zu Griegs Violinsonaten. Mit ihrer Debüt-CD bei audite porträtieren Franziska Pietsch und Detlev Eisinger den Kammermusiker Edvard Grieg. Die drei Violinsonaten machen die Hälfte seines Schaffens auf diesem Gebiet aus und sie stehen für die wesentlichen Etappen seiner künstlerischen Entwicklung. Grieg zählte alle drei Sonaten zu seinen besten Werken. Die neue Produktion wird am 24. Juli veröffentlicht.

​Als Nachwuchstalent der DDR genoss Franziska Pietsch besondere staatliche Förderung. Nach der Flucht des Vaters in den Westen 1984 folgten zwei Jahre voller Repressalien durch das Regime, die das Musikverständnis von Franziska Pietsch intensiv geprägt haben: Jeglicher Möglichkeit zu Konzerten und Instrumentalunterricht beraubt, wählte sie als Weg der Hoffnung gegen Verzweiflung, Ablehnung, Angst und Willkür den Weg nach Innen. Die Musik wurde zur einzigen Sprache, in der sie sich im Rückzug frei ausdrücken konnte, sie gab ihr die nötige Kraft, um an den äußeren Umständen nicht zu zerbrechen und weiter auf ein Leben in Freiheit zu hoffen. Hier gründet die Intensität und die künstlerische Tiefe, mit der Franziska Pietsch bis heute musiziert.


Neuigkeit 04.08.2015 Neues Klosterkirche Muri als Tonstudio

"​In der Klosterkirche Muri nimmt derzeit die preisgekrönte Musikerformation «Musik von vier Emporen» ihre neuste CD auf. Die Musiker sind dabei auf den vier Emporen der Kirche verteilt um den eigenen Raumklang der Kirche zu nutzen." - ein Beitrag des SRF

Neuigkeit 11.08.2015 Neues Mendelssohn-Box CD der Woche beim rbb

CD DER WOCHE | 10.08. - 16.08.2015
Felix Mendelssohn Bartholdy: "Complete Chamber Music for Strings"
Beate Stender, kulturradio


Bislang gab es die vielgelobte Einspielung der gesamten Kammermusik für Streicher vom Mandelring Quartett auf vier einzelnen CDs. Jetzt ist die Gesamt-Edition erschienen.

Entweder ganz oder gar nicht. Wenn sich das Mandelring Quartett einen Komponisten vorknöpft, dann nur mit all seinen Werken. Nach seinen Gesamteinspielungen der Streichquartette von Schostakowitsch und Janáček hat sich das Ensemble Felix Mendelssohn Bartholdy zugewandt. Dazu gehören sechs Streichquartette, zwei Quintette und das Oktett. Als Gäste machen der Bratschist Günter Teuffel und das Quartetto di Cremona das Ensemble komplett. Die vier CDs der Mendelssohn-Gesamtaufnahme sind nun in einer Box erschienen.
Das Mandelring-Quartett, v.l.n.r.: Bernhard Schmidt (Violoncello), Nanette Schmidt (Violine), Roland Glassl, Viola, Sebastian Schmidt (Violine), Foto: Martin Blume
 
Hochexpressiv und subtil

Die vier Musiker des Mandelring Quartetts sind perfekt aufeinander abgestimmt: seit dreißig Jahren musizieren sie schon als Quartett zusammen und drei der vier Musiker sind Geschwister. So betont der Cellist Bernhard Schmidt: „Das Geschwisterverhältnis trägt dazu bei, dass wir ähnliche Einflüsse gemeinsam erlebt haben und wir über eine sehr lange Zeit ein gemeinsames Klangideal formen konnten."

Dieses gemeinsame Klangideal hört man auch in der Gesamteinspielung. Ihr Mendelssohn klingt differenziert: von romantisch-sensibler Fröhlichkeit bis zu nachdenklichen und grüblerisch-schmerzvollen Ahnungen.

Bernhard Schmidt erzählt über die gemeinsame Arbeit an der Mendelssohn-Gesamtaufnahme, die sich über ein ganzes Jahr erstreckte:  „Man muss bei Mendelssohn mehr und geschickter Regie führen innerhalb des musikalischen Ablaufs als bei anderen Komponisten. Sonst lässt man sich von der Begeisterung und den langen Steigerungen mitreißen und irgendwann klebt man sozusagen emotional an der Decke. Da muss man sich bewusst zurücknehmen."

So entstand eine klug durchdachte und sehr subtile Interpretation. Der Verstand behält hier jedoch nicht das letzte Wort. Das Mandelring Quartett spielt mit so großer Hingabe und Mühelosigkeit, dass man sofort spürt, wie nahe ihnen diese Musik ist. Dieser Mendelssohn ist eine absolute Herzensangelegenheit.

Neuigkeit 21.08.2015 | Sabine Wiedemann Neues Video Jacques Thibaud String Trio

Am 4. September veröffentlicht das Jaques Thibaud String Trio seine zweite audite-Veröffentlichung - die Gesamteinspielung der Beethoven Streichtrios als Doppel-CD. Sehen und hören Sie bereits vorab Eindrücke von der Aufnahmesitzung im Video zur Produktion.

Die fünf Streichtrios sind die Meisterleistung des jungen Ludwig van Beethoven auf dem Weg zum Streichquartett - wobei viele Musiker und Experten die reifen Trios op. 9 den nachfolgenden Streichquartetten op. 18 vorziehen. Das Jacques Thibaud String Trio bietet mit der vorliegenden Doppel-CD die Möglichkeit, diese Meilensteine der Geschichte des Streichtrios neu zu entdecken.

Nach der erfolgreichen Veröffentlichung der Streichtrios von Cras, Reger, Dohnányi und Kodály (aud. 97.534) widmet sich das Jacques Thibaud String Trio mit seiner neuen audite-Gesamtedition der Beethoven-Streichtrios nun einem Klassiker.
Manchmal fragt man sich, warum bestimmte Gattungen im Pantheon der Musikgeschichte landen, andere dagegen immer noch als „Geheimtipp" gehandelt werden. Das Streichquartett gehört zweifellos zur ersten, das Streichtrio - trotz genialer Werke wie Mozarts Divertimento KV 563 oder Beethovens Streichtrios - zur zweiten Kategorie. Das Trio für Geige, Bratsche und Cello gilt als klanglich dünn und kompositorisch vernachlässigt. Bei Beethoven ist das Gegenteil der Fall: Für den jungen Beethoven war das Trio der Prüfstein seiner Meisterschaft für die Schreibweise „ohne Klavier", wobei er sich selbst als Komponist fand: Fünf Trios hat er hinterlassen, wobei er sich mit op. 3 und op. 8 zunächst an der Tradition des Divertimen¬tos und der unterhaltenden Serenade abarbeitete, sie aber völlig neu und anspruchsvoll deutete. Mit den Trios op. 9 aus den Jahren 1796-98 gab er dann seine Visitenkarte als Komponist für Streicher ab. Alle Merkmale des reifen Komponisten finden sich hier: eine erstaunliche Klangfülle, der Sinn für Charakter und Persönlichkeit der drei Instrumente, die Arbeit mit wenigen prägnanten Themen, Drama und Sinnlichkeit.

Neuigkeit 16.09.2015 | Wencke Wallbaum Neues & Künstler & Veröffentlichung Heinz Holliger erhält Schweizer Musikpreis

Die Preisverleihung fand im Basler Münster im Beisein von Bundesrat Alain Berset statt. Der Preisträger, der sich momentan auf einer Tournee in Japan befindet, hat sich während einer Live-Schaltung zu seiner Auszeichnung geäußert. Heinz Holliger wurde unter den fünfzehn von der Eidgenössischen Jury für Musik vorgeschlagenen Nominierten ausgewählt und erhält ein Preisgeld von 100 000 Franken.
Hier lesen Sie die vollständige Laudatio:

Neuigkeit 25.09.2015 | Schweizer Klaviertrio – Swiss Piano Trio Künstler 10. Lateinamerikatournee des Schweizer Klaviertrios - Swiss Piano Trios

Vom 28. September bis 10. Oktober ist das Schweizer Klaviertrio - Swiss Piano Trio bereits zum 10. Mal auf Lateinamerikatournee. Dabei stehen Konzerte bei renommierten Veranstaltern wie der Sociedad Filarmónica de Lima, der Fundacion Beethoven in Santiago de Chile und der Asociación Nacional de Conciertos in Panama auf dem Programm. In allen drei Ländern werde die drei Musiker auch Masterclasses leiten. In den Konzerten interpretiert das Schweizer Klaviertrio das Trio in Es-Dur op. 70,2 von Ludwig van Beethoven, das Teil von Volume III seiner Beethoven Gesamteinspielung sein wird, die Moments Musicaux des Schweizer Komponisten Rudolf Kelterborn sowie Mendelssohns virtuoses Klaviertrio d-Moll op. 49.

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