This collection of duos for oboe (specifically English horn) and piano from the years 1935-1941 are haunting documents of the musical paths of Britten, Hindemith, Haas and Skalkottas through a gloomy time period.more
"Birgit Schmieder spielt sie wie ein Wolf im Schafspelz, mit einem genauen Gespür für die Schwere unter der Leichtigkeit, für die Angst in der Hoffnung. Akiko Yamashita am Klavier ist viel mehr als eine Begleiterin, gerade in Brittens titelgebenden "Zeit-Variationen" gibt sie Richtung und Weg vor." (Zeitzeichen)
Details
Temporal Variations
Music for Oboe and Piano between 1935 & 1941 |
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article number: | 92.539 |
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EAN barcode: | 4022143925398 |
price group: | ACX |
release date: | 13. July 2012 |
total time: | 74 min. |
Informationen
This collection of duos for oboe (specifically English horn) and piano by Benjamin Britten, Pavel Haas, Paul Hindemith and Nikos Skalkottas are not only interrelated by the period in which they arose - the years 1935-1941 - but also as haunting documents of musical paths through an increasingly gloomy time. Hindemith's sonatas for English horn and piano, part of his larger sonata oeuvre, reflect internalization and technical dispassion before and during his emigration. Pavel Haas' suite is a subtle protest against the annexation of Czechoslovakia by Nazi Germany. Skalkottas' concertino is part of a unique oeuvre that the student of Schönberg wrote in artistic isolation and under desolate external circumstances in his home country. In both ingenious works of the young Benjamin Britten, a deep unease with the political conditions of the pre-war period is perceptible beneath a surface of virtuosic luster. An enormous contribution to the small repertoire of 20th century oboe literature, these works also present great musical and artistic challenges to the performers. Birgit Schmieder is a winner of competitions such as the Deutscher Hochschulwettbewerb and the Deutscher Musikwettbewerb. She has performed as a soloist and chamber musician with several ensembles specializing in early and new music in Germany and beyond. As a soloist, she has appeared with ensembles such as the Deutsche Bachsolisten, the Berliner Symphoniker and the Deutsches Kammerorchester. Concert tours have led her to Italy (Venice Biennale), Poland (Warsaw Autumn), Israel, China and Korea.Akiko Yamashita has appeared extensively as a soloist, chamber musician and accompanist. Her concert activities have taken her throughout Germany, Switzerland and the Netherlands as well as to Austria, Italy, Ireland, Russia, Japan and the U.S.A. She has appeared at festivals such as the Berliner Festwochen, the Berlin new music festivals Maerzmusik and Ultraschall, Steirischer Herbst in Graz, the Venice Biennale and the Festival Milano Musica. She has concertized regularly as a soloist with orchestras including e.g. the Stuttgarter Kammerorchester under Dennis Russell Davies.
Reviews
Das Orchester | 03/2013 | Lutz Lesle | March 1, 2013
[...] Musikalisch und spieltechnisch sind beide Instrumente enorm gefordert, was sich die Oboistin und ihre hochsensible Klavierpartnerin Akiko Yamashita nirgends anmerken lassen. So soll es sein!Mehr lesen
Musica | N° 244 - Marzo 2013 | Luca Rossetto Casel | March 1, 2013
L’oboe novecentesco in prospettiva storica. Anzi, due: due prospettiveMehr lesen
Fono Forum | Dezember 2012 | Clemens Haustein | December 1, 2012 Großer Rahmen
Stacheldraht und dahinter ein blühender Zweig – das Cover dieser CD mutet recht dramatisch an für das, was es dann zu hören gibt: Musik für OboeMehr lesen
Ensemble - Magazin für Kammermusik | 5-2012 Oktober / November | Diether Steppuhn | October 1, 2012 Zeitzeugnisse
Alle Stücke dieser CD entstanden in meiner Kindheit im Dritten Reich. ErstMehr lesen
Südwest Presse | 06.09.2012 | Burkhard Schäfer | September 6, 2012 Klassisch: Musik aus dunkler Zeit
"Temporal Variations" nach dem Werk von Benjamin Britten heißt die beimMehr lesen
www.tagblatt.de
| 06.09.2012 | Burkhard Schäfer | September 6, 2012
"Temporal Variations"
Musik aus dunkler Zeit
"Temporal Variations" nach dem Werk von Benjamin Britten heißt die beimMehr lesen
Zeitzeichen | Jg. 13 (September 2012) | Ralf Neite | September 1, 2012
Wolf im Schafspelz
Oboe, Klavier und Nazi-Terror
Die Frau hat es sich in Erwartung einer ausgiebigen Fußmassage auf dem Sofa bequem gemacht. "Können wir eine andere Musik hören?", erkundigt sieMehr lesen
Nun ist die Versuchung groß, in den Werken nach Spiegelungen des eskalierenden Nazi-Terrors zu lauschen. Zumal ein Blick in die Biographie der Komponisten dieses Suchen bestätigt: Paul Hindemith ging ins amerikanische Exil, auch Benjamin Britten emigrierte für drei Jahre in die USA. Der griechische Schönberg-Schüler Nikos Skalkottas konnte zwar aus Deutschland nach Griechenland zurückkehren, wurde dort aber von den deutschen Besatzern verdächtigt, ein Widerstandskämpfer zu sein und schwer misshandelt. Kurz nach dem Kriegsende starb er. Der jüdische Komponist Pavel Haas wurde in Auschwitz ermordet.
Doch die Musik lässt sich nicht allein auf dieser Ebene hören und verstehen. Skalkottas' "Concertino for Solo Oboe and Piano Accompaniment" etwa beginnt zwar mit sperrigen, verstörenden Klängen, klingt aber in einem optimistischen Dur aus. Haas' "Suite for Oboe and Piano" ist von einer Traurigkeit durchdrungen, als hätte er eine Vorahnung seines Abtransports nach Theresienstadt zwei Jahre später gehabt – und mündet doch in eine beinahe sonnige Atmosphäre. Brittens "Two Insect Pieces" ist eine fröhliche, lebensnahe Naturstudie. Und bei Hindemith finden sich in der 1941 komponierten Sonate für Englischhorn und Piano Motive, die den Krieg nicht einmal in der Ferne ahnen lassen.
Und doch lässt er sich nicht verdrängen. Er offenbart sich in oft langen Passagen der Melancholie, die fast alle Stücke durchsetzen. Eine friedliche Stimmung gaukelt bisweilen auf der Oberfläche – trauen mag man ihr nicht. Und für diese Wirkung ist die Oboe das perfekte Instrument. Birgit Schmieder spielt sie wie ein Wolf im Schafspelz, mit einem genauen Gespür für die Schwere unter der Leichtigkeit, für die Angst in der Hoffnung. Akiko Yamashita am Klavier ist viel mehr als eine Begleiterin, gerade in Brittens titelgebenden "Zeit-Variationen" gibt sie Richtung und Weg vor.
Die Frau hat natürlich Recht. Das ist keine Begleitmusik für entspannte Momente. Sollte es bestimmt auch nie sein.
DeutschlandRadio Kultur - Radiofeuilleton | 25.07.2012, 15.20 Uhr | Vincent Neumann | July 25, 2012
In den Jahren 1935 bis 41 hatten es sämtliche Künste in Deutschland sehr schwer, sich entfalten zu können – natürlich auch die Musik. Ob direktMehr lesen
Benjamin Britten: "The Wasp", aus "Two Insect Pieces" (2’00)
Gerade mal 22 Jahre alt war Benjamin Britten, als er 1935 seine „Zwei Insekten-Stücke“ für Oboe und Klavier schrieb – eins davon haben wir eben gehört: „Die Wespe“, eine kleine musikalische Fabel, die in all ihrer kompositorischen Ökonomie schon einiges von Brittens späteren stilistischen Merkmalen andeutet. Das allerdings mit überraschend viel Witz, der ansonsten in der Musik dieser düsteren Vorkriegsjahre nicht allzu verbreitet war. Paul Hindemith, der Schönberg-Schüler Nikos Skalkottas und der 1944 in Auschwitz getötete Pavel Haas – das sind die anderen Komponisten, denen sich die Oboistin Birgit Schmieder auf ihrer neuen CD widmet. Sechs Jahre, von 1935 bis 41, in denen sich die anbahnende Katastrophe in der Musik dieser direkt betroffenen Künstler widerspiegelt. Statt der großen Entwürfe im Stile Mahlers griffen sie allerdings eher auf intimere, kammermusikalische Formen zurück. Und gerade dabei kam der Oboe mit ihrer quasi menschlichen Stimme natürlich eine wichtige Rolle zu. Denn schon Hector Berlioz charakterisierte sie in seiner Instrumentationslehre mit den Worten: „Ihren Tönen ist Jungfräulichkeit, naive Anmut, stille Freude oder der Schmerz eines zarten Wesens angemessen“. Klangeigenschaften, die insbesondere Paul Hindemith in seinem umfangreichen „Sonatenwerk“ mehrfach gekonnt einsetzte, auch mit Hilfe des noch etwas schwermütiger wirkenden Englisch Horns. Auch dieses Werk aus seiner Exil-Zeit findet sich auf der CD „Temporal Variations“. Jetzt hören wir aber den ersten Satz aus seiner Sonate für Oboe und Klavier aus dem Jahr 1938. Es spielen Birgit Schmieder und Akiko Yamashita.
Paul Hindemith: Sonata for Oboe and Piano, 1. Satz (4’15)
Paul Hindemiths Sonate für Oboe und Klavier – Birgit Schmieder spielt auf ihrer neuen CD “Temporal Variations” Musik für dieses Instrument aus den Jahren 1935 bis 41.
News
L’oboe novecentesco in prospettiva storica. Anzi, due: due prospettive...
Wie gut, dass die Oboistin Birgit Schmieder nach fünfzehn Orchesterjahren bei...
In den Jahren 1935 bis 41 hatten es sämtliche Künste in Deutschland sehr...