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Gramophone

Rezension Gramophone June 2000 | Rob Cowan | 1. Juni 2000 ... A more recent vintage of comparison was provided by two Audite releases of...

... A more recent vintage of comparison was provided by two Audite releases of Mahler symphonies featuring the Bavarian Radio Symphony Orchestra conducted by Rafael Kubelik. Knowing David Gutman\'s hard line on Mahler performances. I was delighted to read his closing remarks. \'All in all, a breath of fresh Moravian air ...,\' he wrote, \'... and a wonderfully civilised alternative to the hi-tech histrionics of today\'s market leaders.\' Too true. \'That the pulse has slowed just a little is all to the good...\' says DG and again I\'d concur, although the timing difference between the 1967 First Symphony (DG, 5/90) and this 1979 live version is more marked than you might at first expeet. Listening (and looking) reveals 50\'0\'\' for Deutsche Grammophon and 51\'33\'\' for Audite, but the addition of the first-movement repeat in 1968 cuts the DG timing by a further two minutes (at least in theory). The new Fifth is marked by the sort of \'rocketing\' dynamic inflexions (notably among the woodwinds) that were typical of Kubelik\'s Munich heyday. You notice them, especially, at the start of the finale, but the birdsong charaterisations in the first movement of the First
Symphony are hardly less striking. Both Performances are deeply poetic (I second DG\'s positive response to the Adagietto), less dramatic, perhaps, in orchestral attack than their studio predecessors, but kindlier, softerhued and - in the closing minutes of the Fifth\'s stormy second movement - markedly more grand. ...
Badische Zeitung

Rezension Badische Zeitung 18.11.2003 | Heinz W. Koch | 18. November 2003 ... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt...

... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt schlagartig, wenn man Rafael Kubeliks dreieinhalb Jahrzehnte alte und vor einer Weile wiederveröffentlichte Einspielung dagegenhält.

Eine gehörige Überraschung gab’s schon einmal – als nämlich die nie veröffentlichten Münchner Funk-„Meistersinger“ von 1967 plötzlich zu haben waren. Jetzt ist es Gustav Mahlers drei Jahre später eingespieltes „Lied von der Erde“, das erstmals über die Ladentische geht. Es gehört zu einer Mahler Gesamtaufnahme, die offenbar vor der rühmlich bekannten bei der Deutschen Grammophon entstand. Zumindest bei den hier behandelten Sinfonien Nr. 3 und Nr. 6 war das der Fall. Beim „Lied von der Erde“ offeriert das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, dessen Chef Kubelik damals war, ein erstaunlich präsentes, erstaunlich aufgesplittertes Klangbild, das sowohl das Idyllisch-Graziöse hervorkehrt wie das Schwerblütig-Ausdrucksgesättigte mit großem liedsinfonischem Atem erfüllt – eine erstrangige Wiedergabe.

Auch die beiden 1967/68 erarbeiteten Sinfonien erweisen sich als bestechend durchhörbar. Vielleicht geht Kubelik eine Spur naiver vor als die beim Sezieren der Partitur schärfer verfahrenden Dirigenten wie Gielen, bricht sich, wo es geht, das ererbte böhmische Musikantentum zumindest für Momente Bahn. Da staunt einer eher vor Mahler, als dass er ihn zu zerlegen sucht. Wenn es eine Verwandtschaft gibt, dann ist es die zu Bernstein. Das Triumphale der „Dritten“, das Nostalgische an ihr wird nicht als Artefakt betrachtet, sondern „wie es ist“: Emotion zur Analyse. ...

(aus einer Besprechung mit den Mahler-Interpretationen Michael Gielens)
Badische Zeitung

Rezension Badische Zeitung 18.11.2003 | Heinz W. Koch | 18. November 2003 ... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt...

... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt schlagartig, wenn man Rafael Kubeliks dreieinhalb Jahrzehnte alte und vor einer Weile wiederveröffentlichte Einspielung dagegenhält.

Eine gehörige Überraschung gab’s schon einmal – als nämlich die nie veröffentlichten Münchner Funk-„Meistersinger“ von 1967 plötzlich zu haben waren. Jetzt ist es Gustav Mahlers drei Jahre später eingespieltes „Lied von der Erde“, das erstmals über die Ladentische geht. Es gehört zu einer Mahler Gesamtaufnahme, die offenbar vor der rühmlich bekannten bei der Deutschen Grammophon entstand. Zumindest bei den hier behandelten Sinfonien Nr. 3 und Nr. 6 war das der Fall. Beim „Lied von der Erde“ offeriert das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, dessen Chef Kubelik damals war, ein erstaunlich präsentes, erstaunlich aufgesplittertes Klangbild, das sowohl das Idyllisch-Graziöse hervorkehrt wie das Schwerblütig-Ausdrucksgesättigte mit großem liedsinfonischem Atem erfüllt – eine erstrangige Wiedergabe.

Auch die beiden 1967/68 erarbeiteten Sinfonien erweisen sich als bestechend durchhörbar. Vielleicht geht Kubelik eine Spur naiver vor als die beim Sezieren der Partitur schärfer verfahrenden Dirigenten wie Gielen, bricht sich, wo es geht, das ererbte böhmische Musikantentum zumindest für Momente Bahn. Da staunt einer eher vor Mahler, als dass er ihn zu zerlegen sucht. Wenn es eine Verwandtschaft gibt, dann ist es die zu Bernstein. Das Triumphale der „Dritten“, das Nostalgische an ihr wird nicht als Artefakt betrachtet, sondern „wie es ist“: Emotion zur Analyse. ...

(aus einer Besprechung mit den Mahler-Interpretationen Michael Gielens)
Badische Zeitung

Rezension Badische Zeitung 18.11.2003 | Heinz W. Koch | 18. November 2003 ... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt...

... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt schlagartig, wenn man Rafael Kubeliks dreieinhalb Jahrzehnte alte und vor einer Weile wiederveröffentlichte Einspielung dagegenhält.

Eine gehörige Überraschung gab’s schon einmal – als nämlich die nie veröffentlichten Münchner Funk-„Meistersinger“ von 1967 plötzlich zu haben waren. Jetzt ist es Gustav Mahlers drei Jahre später eingespieltes „Lied von der Erde“, das erstmals über die Ladentische geht. Es gehört zu einer Mahler Gesamtaufnahme, die offenbar vor der rühmlich bekannten bei der Deutschen Grammophon entstand. Zumindest bei den hier behandelten Sinfonien Nr. 3 und Nr. 6 war das der Fall. Beim „Lied von der Erde“ offeriert das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, dessen Chef Kubelik damals war, ein erstaunlich präsentes, erstaunlich aufgesplittertes Klangbild, das sowohl das Idyllisch-Graziöse hervorkehrt wie das Schwerblütig-Ausdrucksgesättigte mit großem liedsinfonischem Atem erfüllt – eine erstrangige Wiedergabe.

Auch die beiden 1967/68 erarbeiteten Sinfonien erweisen sich als bestechend durchhörbar. Vielleicht geht Kubelik eine Spur naiver vor als die beim Sezieren der Partitur schärfer verfahrenden Dirigenten wie Gielen, bricht sich, wo es geht, das ererbte böhmische Musikantentum zumindest für Momente Bahn. Da staunt einer eher vor Mahler, als dass er ihn zu zerlegen sucht. Wenn es eine Verwandtschaft gibt, dann ist es die zu Bernstein. Das Triumphale der „Dritten“, das Nostalgische an ihr wird nicht als Artefakt betrachtet, sondern „wie es ist“: Emotion zur Analyse. ...

(aus einer Besprechung mit den Mahler-Interpretationen Michael Gielens)
Badische Zeitung

Rezension Badische Zeitung 18.11.2003 | Heinz W. Koch | 18. November 2003 ... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt...

... Wie spezifisch, ja wie radikal sich Gielens Mahler ausnimmt, erhellt schlagartig, wenn man Rafael Kubeliks dreieinhalb Jahrzehnte alte und vor einer Weile wiederveröffentlichte Einspielung dagegenhält.

Eine gehörige Überraschung gab’s schon einmal – als nämlich die nie veröffentlichten Münchner Funk-„Meistersinger“ von 1967 plötzlich zu haben waren. Jetzt ist es Gustav Mahlers drei Jahre später eingespieltes „Lied von der Erde“, das erstmals über die Ladentische geht. Es gehört zu einer Mahler Gesamtaufnahme, die offenbar vor der rühmlich bekannten bei der Deutschen Grammophon entstand. Zumindest bei den hier behandelten Sinfonien Nr. 3 und Nr. 6 war das der Fall. Beim „Lied von der Erde“ offeriert das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, dessen Chef Kubelik damals war, ein erstaunlich präsentes, erstaunlich aufgesplittertes Klangbild, das sowohl das Idyllisch-Graziöse hervorkehrt wie das Schwerblütig-Ausdrucksgesättigte mit großem liedsinfonischem Atem erfüllt – eine erstrangige Wiedergabe.

Auch die beiden 1967/68 erarbeiteten Sinfonien erweisen sich als bestechend durchhörbar. Vielleicht geht Kubelik eine Spur naiver vor als die beim Sezieren der Partitur schärfer verfahrenden Dirigenten wie Gielen, bricht sich, wo es geht, das ererbte böhmische Musikantentum zumindest für Momente Bahn. Da staunt einer eher vor Mahler, als dass er ihn zu zerlegen sucht. Wenn es eine Verwandtschaft gibt, dann ist es die zu Bernstein. Das Triumphale der „Dritten“, das Nostalgische an ihr wird nicht als Artefakt betrachtet, sondern „wie es ist“: Emotion zur Analyse. ...

(aus einer Besprechung mit den Mahler-Interpretationen Michael Gielens)
Gramophone

Rezension Gramophone June 2000 | Rob Cowan | 1. Juni 2000 ... A more recent vintage of comparison was provided by two Audite releases of...

... A more recent vintage of comparison was provided by two Audite releases of Mahler symphonies featuring the Bavarian Radio Symphony Orchestra conducted by Rafael Kubelik. Knowing David Gutman\'s hard line on Mahler performances. I was delighted to read his closing remarks. \'All in all, a breath of fresh Moravian air ...,\' he wrote, \'... and a wonderfully civilised alternative to the hi-tech histrionics of today\'s market leaders.\' Too true. \'That the pulse has slowed just a little is all to the good...\' says DG and again I\'d concur, although the timing difference between the 1967 First Symphony (DG, 5/90) and this 1979 live version is more marked than you might at first expeet. Listening (and looking) reveals 50\'0\'\' for Deutsche Grammophon and 51\'33\'\' for Audite, but the addition of the first-movement repeat in 1968 cuts the DG timing by a further two minutes (at least in theory). The new Fifth is marked by the sort of \'rocketing\' dynamic inflexions (notably among the woodwinds) that were typical of Kubelik\'s Munich heyday. You notice them, especially, at the start of the finale, but the birdsong charaterisations in the first movement of the First
Symphony are hardly less striking. Both Performances are deeply poetic (I second DG\'s positive response to the Adagietto), less dramatic, perhaps, in orchestral attack than their studio predecessors, but kindlier, softerhued and - in the closing minutes of the Fifth\'s stormy second movement - markedly more grand. ...

Neuigkeit 29.04.2008 Neues audites Repertoirepolitik und die Ferenc-Fricsay-Gesamtedition

In der Topliste der Schallplattenkritiker der Neuen Musikzeitung für das Jahr 2007 wurde audite gleich zweimal genannt – in den Kategorien Repertoirepolitik und Gesamtedition.

Einmal jährlich veröffentlichen die Musikkritiker der Neuen Musikzeitung eine Topliste der CD-Neuerscheinungen des Vorjahres. Im Februar 2008 erschien die Liste mit den Empfehlungen des Jahres 2007.

In dieser „Topliste der nmz-Schallplattenkritiker“ benannte der Journalist Hanspeter Krellmann audite gleich in zwei Kategorien. So empfiehlt er in der Rubrik Repertoirepolitik „audite mit seinen Interpreten-Serien Ferenc Fricsay, Géza Anda, Karl Böhm“, im Bereich Gesamteditionen die „Ferenc-Fricsay-Edition bei audite“.

Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und sehen uns dadurch in unserem Vorhaben bestätigt, die Archive der Rundfunkanstalten weiter nach legendären Interpretationen großer Künstler zu durchsuchen. Vergangene Veröffentlichungen mit Künstlerpersönlichkeiten wie Rafael Kubelik, Dietrich Fischer-Dieskau, Karl Böhm, Ferenc Fricsay und Géza Anda förderten bereits unentdeckte Schätze zu Tage. Diese Reihen werden wir weiter fortsetzen. Ebenso kommen neue Editionen hinzu, beispielsweise mit einem in diesem Jahr gefeierten Maestro aus Salzburg/Berlin

Neuigkeit 25.04.2023 | Wencke Wallbaum Neues ICMA Preisverleihung & Galakonzert

Begründung der Jury: 
„Es gibt Aufnahmen, die Geschichten erzählen. Und diese Geschichten erklingen in jeder neuen Epoche aufs Neue. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 rollten sowjetische Panzer durch die Straßen von Prag und beendeten den Prager Frühling. Nur wenige Tage später dirigierte der Tscheche Rafael Kubelík ein Konzert mit dem New Philharmonia Orchestra in Luzern. Haydns Symphonie Nr. 99 sprüht vor Vitalität und Perfektion, und Tschaikowskys Symphonie Nr. 4 ist von einem tiefen, tragischen Gefühl für die Unausweichlichkeit des Schicksals geprägt. John Ogdon steuert Schönbergs Klavierkonzert in hervorragender Weise bei. Diese historische Aufnahme wird veröffentlicht, während die russischen Panzer wieder rollen, und man hört diese Klänge von allumfassender, trotziger und tröstlicher Überzeugungskraft mit anderen Ohren..."

Nach zahlreichen begeisterten Rezensionen und Auszeichnungen der internationalen Fachpresse erhält die Produktion mit dem ICMA nun einen der wichtigsten Preise der internationalen Musikszene. Wir freuen uns sehr!


Hier einige Impressionen der Veranstaltung...
Fono Forum

Rezension Fono Forum 10/1999 | Matthias Norquet | 1. Oktober 1999 Möglicherweise rehabilitiert

Er lebte und komponierte für die lateinische Sprache. Jan Noväk (nicht zu verwechseln mit seinem ein halbes Jahrhundert früher geborenen Namensvetter Vitezlav Noväk) war damit allerdings weniger erfolgreich als Orff oder Strawinsky, wird bei Audite auch nicht mit Neueinspielungen geehrt, sondern mit Archivaufnahmen des Bayerischen Rundfunks. Dazu keine Novität, sondern eine Wiederauflage, willkommen allerdings bei diesem Komponisten, der mit hochentflammter Emotionssprache einigermaßen quer steht zu zeitgenössischer Laboratoriumsarbeit.

Bei seiner Kantate "Dido" (1967) hat Noväk eine Singstimme von imperialer Couleur vor Ohren, wie sie Marilyn Schmiege in wahrhaft überragender und glückhafter Weise zu Gebote steht. Rafael Kubelik ließ sich während seiner Münchner Chef-Jahre die "own country"-Musik besonders angelegen sein. Auch bei diesem entlegenen Werk spürt man Kompetenz und Hingabe; Orff-Vertrautheit intensiviert antikisches Flair.

Entschieden karger, von einer quasi inneren Unruhe immer wieder ins Presto getrieben, gibt sich die Musik des "Mimus magicus", unmittelbar nach "Dido" wie das Satyrspiel nach einer Tragödie wirkend. Der musikalische Faltenwurf wird hier gegen einen nervös vibrierenden Gestus eingetauscht, welcher die Zauberpraktiken einer eifersüchtig liebenden Frau sinnfällig spiegelt. Eindrucksvoll die Sopranistin Makiko Kurokouchi.
Fono Forum

Rezension Fono Forum 10/1999 | Matthias Norquet | 1. Oktober 1999 Möglicherweise rehabilitiert

Er lebte und komponierte für die lateinische Sprache. Jan Noväk (nicht zu verwechseln mit seinem ein halbes Jahrhundert früher geborenen Namensvetter Vitezlav Noväk) war damit allerdings weniger erfolgreich als Orff oder Strawinsky, wird bei Audite auch nicht mit Neueinspielungen geehrt, sondern mit Archivaufnahmen des Bayerischen Rundfunks. Dazu keine Novität, sondern eine Wiederauflage, willkommen allerdings bei diesem Komponisten, der mit hochentflammter Emotionssprache einigermaßen quer steht zu zeitgenössischer Laboratoriumsarbeit.

Bei seiner Kantate "Dido" (1967) hat Noväk eine Singstimme von imperialer Couleur vor Ohren, wie sie Marilyn Schmiege in wahrhaft überragender und glückhafter Weise zu Gebote steht. Rafael Kubelik ließ sich während seiner Münchner Chef-Jahre die "own country"-Musik besonders angelegen sein. Auch bei diesem entlegenen Werk spürt man Kompetenz und Hingabe; Orff-Vertrautheit intensiviert antikisches Flair.

Entschieden karger, von einer quasi inneren Unruhe immer wieder ins Presto getrieben, gibt sich die Musik des "Mimus magicus", unmittelbar nach "Dido" wie das Satyrspiel nach einer Tragödie wirkend. Der musikalische Faltenwurf wird hier gegen einen nervös vibrierenden Gestus eingetauscht, welcher die Zauberpraktiken einer eifersüchtig liebenden Frau sinnfällig spiegelt. Eindrucksvoll die Sopranistin Makiko Kurokouchi.

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