DeutschlandRadio Kultur - Radiofeuilleton | 23.11.2007, 14:40 Uhr | Olga Hochweis | November 23, 2007
Viele der CD's, die wir in unserem Radio-Feuilleton vorstellen, kommen ja von ziemlich weit her - aber diesmal haben wir unseren Fund ganz in derMehr lesen
Viele der CD's, die wir in unserem Radio-Feuilleton vorstellen, kommen ja von ziemlich weit her - aber diesmal haben wir unseren Fund ganz in der Nähe gemacht: eine "Rigoletto"-Aufnahme von 1950 mit Ferenc Fricsay, die soeben bei audite erschienen ist. Produziert wurde sie beim damaligen RIAS. Rita Streich sang die Gilda, die wir jetzt mit dem Schluss ihrer großen Arie hören:
[1. CD audite 23406, LC 4480, CD 1, Track 6 ab 3:00 (einbl.), 3:05, Giuseppe Verdi, Rigoletto, Rita Streich; RIAS-Symphonieorchester Berlin, Ltg.: Ferenc Fricsay]
Eine Szene wie die eben gehörte stellt die Qualitäten der RIAS-Aufnahme von 1950, die jetzt bei Label "Audite" neu erschienen ist, ins beste Licht: Rita Streich ist eine zart-mädchenhafte, stimmlich wie in silbriges Lametta verpackte Primadonna, und an Ferenc Fricsays Dirigat fasziniert die sorgfältige Klangfarbenregie zwischen der Finsternis des Zuhälter- und Verbrechermilieus, dem das Mädchen schließlich zum Opfer fällt, und einer hell leuchtenden Grundierung ihrer eigenen Auftritte wie eben. Außerdem hatte sich Fricsay ein ausgezeichnetes Sängerensemble zusammengeholt, von dem wir im folgenden berühmten Quartett außer Rita Streich noch Margarete Klose in der Altpartie, Josef Metternich in der Titelrolle und vor allem Rudolf Schock als geschmeidig-jugendlichen Herzog hören. Natürlich klingt dieser "Rigoletto" anders, als man Verdi heute interpretieren würde - meist etwas behäbiger im Tempo und weniger flüssig in manchen Ensembleszenen. Außerdem wird, wie es damals üblich war, in Deutsch gesungen, und die stellenweise ziemlich gruslige Übersetzung ist schon einigermaßen gewöhnungsbedürftig; da ist es dann vielleicht gar nicht so schlecht, wenn, wie jetzt gleich, im Ensemble ohnehin alle durcheinander singen:
[2. CD dto., CD 2, Track 5, nach Bed. auf Zeit, ca. 3:30, Komp., Werk u. Int. wie 1., dazu: Margarete Klose, Rudolf Schock, Josef Metternich]
Das Quartett aus Giuseppe Verdis "Rigoletto", erlesen besetzt in einer Aufnahme des RIAS unter Ferenc Fricsay, die im September 1950 produziert wurde, zum Bestand unseres Deutschlandradio Kultur-Archivs gehört und über das Label "audite" auf CD zugänglich gemacht wurde.
Viele der CD's, die wir in unserem Radio-Feuilleton vorstellen, kommen ja von ziemlich weit her - aber diesmal haben wir unseren Fund ganz in der