Diese audite-Reihe mit Studioproduktionen und Live-Mitschnitten der Jahre 1949 bis 1976 aus dem Archiv des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) sowie des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) gibt einen Überblick über legendäre Cellisten dieser Zeit, darunter Pierre Fournier und Paul Tortelier sowie die beiden Schlüsselfiguren für die Etablierung weiblicher Cellistinnen Zara Nelsova und Jacqueline du Pré.
Pierre Fournier(1906-1986) war einer der bedeutendsten Cellisten der Generation nach Pablo Casals. Er wird wegen seines beseelten, singenden Tons, seiner schnörkellosen Eleganz und seines Klangraffinements als «Aristokrat des Cellospiels» gerühmt, wovon die auf der vorliegenden CD enthaltenen Aufnahmen eindrucksvoll Zeugnis ablegen. Es handelt sich um Erstveröffentlichungen von drei Live-Mitschnitten des LUCERNE FESTIVAL, bei denen Fournier mit Saint-Saëns' Erstem Cellokonzert a-Moll op. 33 sowie Casals Cant dels ocells zu hören ist. Mit István Kertész brachte Fournier im Sommer 1967 zudem ein Kernstück seines Repertoires zur Aufführung: Antonín Dvořáks Cellokonzert in h-Moll op. 104 - ein besonders denkwürdiger Archivfund, denn der große Dvořák-Dirigent Kertész konnte das Werk vor seinem allzu frühen tragischen Tod nicht mehr im Studio einspielen.
Die Aufnahmen von Zara Nelsova aus dem Schallarchiv des RIAS Berlin, die zwischen 1956 und 1965 entstanden, ergänzen die Diskographie der Cellistin substantiell und runden den Eindruck ihres künstlerischen Profils. Darunter befinden sich Werke, die Nelsova nie für ein kommerzielles Label einspielte und die hier erstmals auf Tonträger erscheinen, etwa die Cellokonzerte von Darius Milhaud (Nr. 1) und Dmitri Kabalewski (Nr. 1).
Eine Sternstunde im Berliner Musikleben der Nachkriegszeit:Am 5. März 1963 gab die 18-jährige Cellistin Jacqueline du Pré neben dem 22-jährigen Pianisten Bruno Leonardo Gelber ihr Orchesterdebüt. Du Prés damalige Interpretation von Schumanns Cellokonzert steht ihrer späteren Einspielung an Poesie, Energie und musikalischer Schlüssigkeit in nichts nach.
Die neueste Produktion dieser Serie ist dem französischen Ausnahme-Cellisten
Paul Tortelier gewidmet, dessen
Studioaufnahmen von 1949-1964 für den Berliner RIAS hier zum ersten Mal veröffentlicht werden und eindrucksvoll die enorme Bandbreite seines Repertoires abbilden.