“The triumphant performance by the Mandelring String Quartet reassured me that I had not lost my capacity to thrill to music.“ The Strad Magazine Fünfzehn Streichquartette hat Franz Schubert in seinem kurzen Leben geschaffen: eine erstaunliche Vielfalt in dieser vornehmsten Besetzung...mehr
"Schreiben wir es gleich: Diese Aufnahme setzt neue Maßstäbe und muss als eine der faszinierendsten Einspielungen der letzten Jahre angesehen werden. So eindringlich und ergreifend, zugleich aber auch ausdrucksstark und klangschön hat man diese Werke kaum je gehört." (Pizzicato)
Details
Franz Schubert: String Quartets Vol. I | |
Artikelnummer: | 97.507 |
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EAN-Code: | 4022143975072 |
Preisgruppe: | BCA |
Veröffentlichungsdatum: | 1. Oktober 2003 |
Spielzeit: | 69 min. |
Zusatzmaterial
Informationen
“The triumphant performance by the Mandelring String Quartet reassured me that I had not lost my capacity to thrill to music.“
The Strad Magazine
Fünfzehn Streichquartette hat Franz Schubert in seinem kurzen Leben geschaffen: eine erstaunliche Vielfalt in dieser vornehmsten Besetzung der Kammermusik, aus der in den Konzertsälen meist nur drei populäre Werke erklingen. Das Mandelring Quartett hat mit Schuberts Quartett d-moll „Der Tod und das Mädchen“ eines der bedeutendsten Streichquartette nach Beethoven aufgenommen – ein dramatisch erregtes Werk, mit Variationen über Schuberts eigenes Lied „Der Tod und das Mädchen“ als innigem Herzstück. Diesem Hauptwerk der Quartettliteratur gegenüber gestellt ist mit dem Streichquartett Es-dur D 87 ein Werk des 16-jährigen Schubert, das allerdings nirgends jugendliche Unfertigkeit verrät, sondern ganz vom Geist Haydns und Mozarts beseelt ist.
Besprechungen
L'éducation musicale | n° 555-556 - septembre/octobre 2008 | 1. September 2008
Dans une interprétation d’un poignant dramatisme – admirableMehr lesen
Audiophile Audition | February 2007 | Tim Perry | 15. Februar 2007
This disc is the first volume in what I am sure will be a fascinating cycleMehr lesen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | 27. September 2005 | Ulrich Schreiber | 27. September 2005
Totentanz, tumultuös
Das Mandelring-Quartett findet bei Schubert zu strenger Eloquenz
Keines der Streichquartette Franz Schuberts ist auf Tonträgern so oftMehr lesen
Classica-Répertoire | avril 2005 | Eric Taver | 1. April 2005 Écoute comparée – Le Quatuor « La Jeune Fille et la Mort » de Franz Schubert
[...]<br /> <br /> Les Mandelring (Audite, 2003) retiennent l’attention par leurMehr lesen
Les Mandelring (Audite, 2003) retiennent l’attention par leur
klassik-heute.com | 15.06.2004 | Robert Spoula | 15. Juni 2004
Franz Schuberts Streichquartette aufzunehmen gehört inzwischen zum gutenMehr lesen
Classix | # 8 | Christoph Forsthoff | 1. Mai 2004
Die Sprösslinge machen ihrer Familie alle Ehre. Denn was die dreiMehr lesen
CD Compact | n°176 (mayo 2004) | César Rus | 1. Mai 2004 Schubert
Esta grabación se presenta como el volumen primero de los cuartetos paraMehr lesen
The Strad | March 2004 | David Denton | 1. März 2004
The German-based Mandelring Quartet makes an auspicious start to a newMehr lesen
Pizzicato | 3/2004 | Guy Wagner | 1. März 2004 Einsame Größe und Intensität
Schreiben wir es gleich: Diese Aufnahme mit Franz Schuberts berühmtem d-Moll-Quartett D.810, 'Der Tod und das Mädchen', und seinem Jugendwerk inMehr lesen
Bereits der Einleitungssatz verdeutlicht die Modernität der Interpretation des Mandelring Quartetts. Sie drängt unaufhörlich weiter, gönnt sich keine Ruhe und leuchtet so mit klaren Akzenten die Dramatik der Musik aus. Besonders beklemmend wirken die fahlen Klangfarben, die bereits an der Grenze der 'Farblosigkeit' liegen, wodurch die innere Tragik der Musik bloßgelegt wird: Dieses Quartett, wie auch die in a-Moll und G-Dur, sind geprägt vom Wissen des Komponisten um seine unheilbare Krankheit. Der Tod ist allgegenwärtig, nicht nur in dem Variationssatz, der dem d-Moll-Quartett seinen Titel gegeben hat und in dem Schubert die besänftigende Antwort des alles Gleichmachers auf die Verzweiflung des jungen Mädchens in dramatischen, verzweifelten und versöhnlichen Variationen beleuchtet.
Eine verhaltene Trauer bestimmt diese Interpretation. Nichts klingt aufgesetzt, alles wirkt natürlich, evident, als ob es nicht anders sein könnte. Dies gilt auch für die Kontraste, welche die vier Musiker zwischen Scherzo und Trio aufbauen, und die unerbittliche Rhythmik des Finales, dessen Konturen und Dynamik klar wie kaum zuvor herausgestellt werden. Erschütternd!
Eine solche Freisetzung von reiner Musik und größter, aber nie aufdringlicher Emotion ist natürlich nur möglich, da die vier Musiker – drei Geschwister, Sebastian und Nanette (Violinen), sowie Bernhard Schmidt (Violoncello), und der Bratscher Roland Glassl –, ebenbürtige Künstler sind und gleichzeitig ein außerordentlich homogenes Viererensemble bilden, wo jeder genauestens auf die anderen zu hören weiß und alle mit einer Präzision und Intensität ohnegleichen zusammenspielen.
Dies bekommt auch der zweiten Einspielung bestens, einem allzu sehr vernachlässigten Jugendwerk Schuberts, das der 16-jährige Franz im November 1813, kurz nachdem er in die Lehrernormalschule aufgenommen worden war, komponiert und zuerst einmal dem häuslichen Quartett der Schubert-Familie zugedacht hatte. Die melodische Fülle dieser kleinen Kostbarkeit kommt hier optimal zur Geltung, der Lyrismus kann sich voll entfalten. Auch Gefühle werden offen gelegt, arten aber nie in Gefühlsduselei aus. Das verhindern schon die Intelligenz und die Disziplin der prachtvollen Musiker, die darüber hinaus eine einfach perfekte Balance zwischen ihren Instrumenten erreicht haben und die Ehrenrettung eines Kleinods verwirklichen. Kurzum: Eine CD für die einsame Insel!
translation:
Solitary Greatness and Intensity
Let us say it straight away - this recording, of Franz Schubert´s famous D Minor Quartet D 810 Death and the Maiden and the quartet in E flat minor, composed in his youth, sets new standards. It has to be considered as one of the most fascinating performances of recent years. Hardly ever before has one heard these works played so penetratingly and movingly while at the same time with such powerful expression and beauty of tone.
In the first work, the modernity of the Mandelring Quartet´s interpretation is clearly shown right from the opening movement. It continually presses forward, allows itself no rest and illuminates, with such clear accents, the drama of the music. The deep sadness of the pale tonal colours, lying almost on the edge of colourlessness, are the means by which the inner tragedy of the music is exposed. This quartet as well as the A minor and G major quartets are imprinted with the composer´s knowledge of his own incurable illness. Death is omnipresent, not just in the Variation Movement which gave the D minor work it's title. In this Schubert illuminated in dramatic, despairing and reconciling variations the soothing response of the Great Leveller to the young girl´s despair.
A restrained grief characterizes this interpretation. Nothing superficial has been added, everything is natural and obvious, as if it could not be interpreted in any other way. This is also goes for the contrasts which the four musicians build up between the Scherzo and the Trio as well as for the relentless rhythm of the Finale, whose contours and dynamism are emphasized with a clarity that has hardly been heard before. Shattering!
Such a release of pure music and the greatest, but never imposing, emotion is of course only possible because the four musicians – two brothers and their sister, Sebastian and Nanette Schmidt (violin) and Bernhard Schmidt (cello) together with Roland Glassl (viola) - are all artists of equal rank while at the same time making an extraordinarily homogenous ensemble of four in which each one knows exactly how to listen to the others and in which they play together with an incomparable precision and intensity.
These qualities admirably enrich the second work, a very much neglected early Schubert composition, written in November 1813 by the 16 year old Franz just after he had been accepted for a teacher training college. He composed it originally to be played at home by the Schuberts´ family quartet. The melodic fullness of this little treasure is brought out here to the best and its lyricism can fully unfold. Emotions are laid bare but they never generate into sentimentality, this being prevented by the intelligence and discipline of these splendid musicians. The players have, moreover, attained a simply perfect balance between their instruments and the achievement of saving the reputation of this gem. In short, a CD for a desert island!
Cellesche Zeitung | 21.02.2004 | Reinald Hanke | 21. Februar 2004 Schubert überragend
In den vergangenen Jahren sind zwei Gesamtaufnahmen der StreichquartetteMehr lesen
Fono Forum | 2/04 | Michael Kube | 1. Februar 2004 Im wahrsten Sinne
Wer einige der (späten) Streichquartette Franz Schuberts mit der orchestrale Wucht entfaltenden und eisige Kälte verbreitenden Einspielung des AlbanMehr lesen
Dieser Zugriff, den man bei Mozart und Haydn für selbstverständlich hält, bei Beethoven und Schubert aber gerne einmal beiseite schiebt, wird hier mit letzter Konsequenz umgesetzt. Dazu zählen eine klar herausgemeißelte Konturierung der Mittelstimmen und eine unaufgeregte Präzisierung der Rhythmik. Dies kommt vor allem dem Variationssatz zugute, doch auch der Gegensatz zwischen dem Scherzo und seinem Trio wirkt nicht mehr so unversöhnlich. Selbst im Presto des Finales rückt die Frage des Tempos an zweite Stelle.
Nicht minder aufregend wirkt die Interpretation des frühen und dennoch bereits geradezu klassisch strukturierten Streichquartetts Es-Dur. Trotz der bekannten satztechnischen Eigenarten wird es als höchst qualitatives Beispiel einer häuslichen Quartettrunde in jeder Weise ausgeglichen gespielt – und gewinnt damit gegenüber den etablierten Kompositionen an eigenem Reiz.
translation:
Chamber Music in its truest sense
Those who have studied the Alban Berg Quartet's interpretation of some of the (later) Franz Schubert string quartets – whose recordings unfold with orchestral vehemence and spread icy cold – will have some difficulty, at first, with the Mandelring Quartet's interpretation. Then the seemingly familiar dense thick textures and radical drama, which are perhaps the appropriate means for great symphonies (and which Schubert employed himself) disregard the fact that string quartets are essentially and literally concerned with chamber music. When, therefore, the Mandelring Quartet do not radicalize the introductory fortissimo of the first movement of the D minor quartet, this does not indicate an inclination for superficially nice sounds, but rather the conscious transposition of that nobility which first and foremost justifies the aesthetic claims of this genre.
This approach to chamber music, which is considered as self-evident for Mozart and Haydn, but which is willingly put to one side when it comes to Beethoven and Schubert, is carried out with complete consistency here. This includes sharply defined contours in the middle registers and a calm precision in the rhythm, which essentially enhance the variation movement as well as rendering the contrast between the scherzo and the trio less irreconcilable. Even in the final presto, the question of tempo is secondary. No less exciting is the interpretation of the earlier and yet already classically structured string quartet in E flat major. Despite the well known technical idiosyncracies of its movements, it is a highly qualitative example of chamber music for the home, and in performance is a beautifully balanced work in every way thereby gaining its own appeal when compared to the better-known compositions.
Scherzo | N° 183 - February 2004 | A.B.M. | 1. Februar 2004
Este es el primer volumen de una nueva integral de los cuartetos deMehr lesen
klassik.com | 26.01.2004 | Manuel Stangorra | 26. Januar 2004 | Quelle: http://magazin.k... Referenz
Das Mandelring–Quartett gehört zu den derzeit weltbestenMehr lesen
Deutschlandfunk | Die neue Platte vom 11.01.2004 | Norbert Ely | 11. Januar 2004
BROADCAST Die neue Platte: Schubert, Wüllner, Haydn
Neuerscheinungen aus dem Bereich Kammermusik
Die drei CDs sind voneinander gründlich unterschieden, und so besteht immerhin die Chance, dass heute für jeden etwas dabei ist. Es geht um eineMehr lesen
Das Mandelring Quartett hat seine neue Produktion bei dem Label "audite" vorgelegt. Eingespielt haben die vier, die nun schon seit geraumer Zeit erfolgreich im Familienverbund streichen, Schuberts Es-dur-Quartett D 87 und das d-moll-Werk D 810, "Der Tod und das Mädchen". Das letztere ist natürlich das Hauptwerk auf dieser Scheibe; die beiden ersten Sätze benötigen zusammen bereits eine halbe Stunde.
Der erste Eindruck: einfach imponierend! Da begegnen einem musikalisches Denken und musikalische Rede par excellence. Die beiden Hauptsätze des d-moll-Quartetts legen die vier an, als gelte es eine Bruckner-Sinfonie - mit ganz weitem, schier unerschöpflichem Atem. Nirgends die gefühligen Ritardandi, mit denen sich sonst auch gute Ensembles mal einen Moment des Verschnaufens gönnen. Das geht zwingend fort und fort, und dennoch klingt es nie gezwungen. Zumal im Kopfsatz, der über eine Viertelstunde in Anspruch nimmt, herrscht ein rascher, leichter, stets zu den fahlen Farben neigender Bogenstrich, der am Anfang des Tons immer einen deutlichen Akzent setzt - man spielt sozusagen Fortepiano. Das bekommt zum einen der Struktur des Satzes, baut zum andern eine unerhörte Spannung auf und bringt ein Moment des Konsonantischen ins Spiel, das wiederum der musikalischen Rede aufhilft.
• Musikbeispiel: Franz Schubert - 1. Satz (Ausschnitt) aus: Streichquartett d-moll D 810 ("Der Tod und das Mädchen")
Soweit das Mandelring Quartett mit einem Ausschnitt aus dem ersten Satz des Streichquartetts "Der Tod und das Mädchen” von Franz Schubert. Grandios ist der Variationensatz aufgebaut, der dem Werk den Namen gab. Dunkelste, wenngleich eher verhaltene und diskrete Trauer liegt über dieser Musik, bis sich kurz vor Ende die Spannung in einem wirklich ergreifend desperaten Ausbruch löst. Hier herrscht ein freier, zurückgenommen-singender Bogenstrich.
• Musikbeispiel: Franz Schubert - 2. Satz (Ausschnitt) aus: Streichquartett d-moll D 810 ("Der Tod und das Mädchen")
Diese Schubert-Interpretation des Mandelring Quartetts ist unerhört modern, groß in den Emotionen, wobei diese nie vordergründig zur Schau getragen werden. Man wird an jenen englischen Schauspieler erinnert, der das verzweifelte "Blow, winds, blow" des Lear niemals schrie, sondern fast flüsternd hervorstieß und gerade damit sein Publikum bis in die Tiefen rührte. Erschienen ist die Schubert-CD der Mandelrings bei dem Label "audite".
Musik ganz anderen Zuschnitts ist auf einer CD des Kölner Labels "Verlag Dohr" zu hören. Da geht es um den Brahms-Zeitgenossen Franz Wüllner. Der stammte aus Münster in Westfalen, spielte in Dresden und Berlin eine bedeutende Rolle und war gegen Ende seines Lebens Gürzenich-Kapellmeister in Köln. Auf der CD finden sich eine ausgewachsene Violinsonate in e-moll, Wüllners Opus 30, vierhändige Variationen über ein altdeutsches Volkslied op. 11 und 22 Variationen über ein Thema von Schubert für Klavier und Violoncello. Beteiligt sind an dem Projekt die Geigerin Suyoen Kim, die Pianisten Tobias Bredohl, Alina Kabanova und Ekatherina Titova und der Cellist Konstantin Manaev. Wüllners sehr eigenständigen Stil zu beschreiben, ist nicht ganz einfach. Offenkundig erlag er nicht dem Sog des Zeitgenossen Brahms, sondern ging sehr persönliche Wege. Am ehesten könnte man ihn als Klassizisten bezeichnen und dem großen Camille Saint-Saëns an die Seite stellen. Wüllner setzt das beethovensche Denken fort, nutzt dazu aber die sich verästelnde Formentwicklung der Romantik und orientiert sich in der Harmonik einerseits an Schumann, anderseits an französischen Modellen der 1860er Jahre. Die Themen haben die melodische Eleganz der Oper, werden aber nicht nur höchst geistreich, sondern auch ausgesprochen abwechslungsreich verarbeitet. Will sagen: Wüllner ist nie akademisch. Und dementsprechend wird bei dieser Produktion auch frisch und unmittelbar musiziert. Ein Highlight ist dabei ohne Zweifel der alte Wiener Streicher-Flügel aus dem Jahr 1861 mit seinem unaufdringlichen, singenden Diskant und einer Cellolage wie Samt. Ein Ausschnitt aus dem zweiten Satz der Violinsonate op.30 mit der Geigerin Suyoen Kim und dem Pianisten Tobias Bredohl.
• Musikbeispiel: Franz Wüllner - 2. Satz (Ausschnitt) aus: Violinsonate e-moll, op. 30
Suyoen Kim und Tobias Bredohl mit einem Ausschnitt aus dem zweiten Satz der Violinsonate von Franz Wüllner. Die CD ist beim Kölner Verlag Dohr erschienen und macht, nebenbei bemerkt, Lust darauf, sich mal Noten von Wüllner zu besorgen und das eine oder andere Stück selbst unter die Finger zu nehmen.
Zu unserer letzten Scheibe, die bei Capriccio erschienen ist. Darauf ist das Linos-Ensemble mit fünf Feldparthien von Joseph Haydn zu hören. Das offensichtliche Vergnügen, das die Musiker beim Musizieren empfanden, vermittelt sich ungeteilt. Haydn hat natürlich auch bei diesen Feldparthien wieder nach Herzenslust experimentiert. Die B-dur-Parthie Hob. II:42 ist für 2 Oboen geschrieben, für 2 Klarinetten, die damals brandneu waren, zwei Jagdhörner und 2 Fagotte, zu denen sich noch ein Kontrabass gesellt, der immer schon als hinreichend widerstandsfähig galt, um mit ihm durch Feld und Wald zu streichen. Über das Finale schrieb Haydn schlitzohrig "Allemande". Aber es ist tatsächlich ein ausgemachtes Jagdfinale, fröhlich und ohne jeden Nebengedanken an die Hirsche und Hasen, Sauen und Treiber, die es womöglich dahingerafft hat - einfach nur bestgelaunter Haydn in Erwartung eines guten Bratens. Er sei in diesem Fall nicht nur den Waidwerkern, sondern auch den Musikern von Herzen gegönnt.
• Musikbeispiel: Joseph Haydn - 5. Satz aus: Feldparthie B-dur Hob II:42
Das war die neue Platte. Heute ging es um eine Schubert-CD des Mandelring Quartetts, die bei "audite" erschienen ist, um eine Wüllner-CD aus dem Verlag Dohr und um Feldparthien von Haydn, die vom Linos Ensemble für Capriccio eingespielt wurden. Zum Schluss hörten Sie das Jagdfinale aus der Feldparthie B-dur Hob II:42, und falls Sie heute, sagen wir, Caniglio alla cacciatore auf dem Mittagstisch haben sollten, wünscht Ihnen Norbert Ely am Mikrofon schon jetzt ein genußvolles Schrotkörnerbeißen.
DeutschlandRadio | 11.01.2004 | Norbert Ely | 11. Januar 2004
Das Mandelring Quartett hat seine neue Produktion bei dem Label "audite" vorgelegt. Eingespielt haben die vier, die nun schon seit geraumer ZeitMehr lesen
Der erste Eindruck: einfach imponierend! Da begegnen einem musikalisches Denken und musikalische Rede par excellence. Die beiden Hauptsätze des d-moll-Quartetts legen die vier an, als gelte es eine Bruckner-Sinfonie - mit ganz weitem, schier unerschöpflichem Atem. Nirgends die gefühligen Ritardandi, mit denen sich sonst auch gute Ensembles mal einen Moment des Verschnaufens gönnen. Das geht zwingend fort und fort, und dennoch klingt es nie gezwungen. Zumal im Kopfsatz, der über eine Viertelstunde in Anspruch nimmt, herrscht ein rascher, leichter, stets zu den fahlen Farben neigender Bogenstrich, der am Anfang des Tons immer einen deutlichen Akzent setzt - man spielt sozusagen Fortepiano. Das bekommt zum einen der Struktur des Satzes, baut zum andern eine unerhörte Spannung auf und bringt ein Moment des Konsonantischen ins Spiel, das wiederum der musikalischen Rede aufhilft.
• Musikbeispiel: Franz Schubert - 1. Satz (Ausschnitt) aus: Streichquartett d-moll D 810 ("Der Tod und das Mädchen")
Soweit das Mandelring Quartett mit einem Ausschnitt aus dem ersten Satz des Streichquartetts "Der Tod und das Mädchen” von Franz Schubert. Grandios ist der Variationensatz aufgebaut, der dem Werk den Namen gab. Dunkelste, wenngleich eher verhaltene und diskrete Trauer liegt über dieser Musik, bis sich kurz vor Ende die Spannung in einem wirklich ergreifend desperaten Ausbruch löst. Hier herrscht ein freier, zurückgenommen-singender Bogenstrich.
• Musikbeispiel: Franz Schubert - 2. Satz (Ausschnitt) aus: Streichquartett d-moll D 810 ("Der Tod und das Mädchen")
Diese Schubert-Interpretation des Mandelring Quartetts ist unerhört modern, groß in den Emotionen, wobei diese nie vordergründig zur Schau getragen werden. Man wird an jenen englischen Schauspieler erinnert, der das verzweifelte "Blow, winds, blow" des Lear niemals schrie, sondern fast flüsternd hervorstieß und gerade damit sein Publikum bis in die Tiefen rührte. Erschienen ist die Schubert-CD der Mandelrings bei dem Label "audite".
translation:
The Mandelring Quartet has presented its latest recording on the Audite label. The four, who have been successfully playing together for a long while, have recorded Schubert's quartet D 87 in E flat major and the D minor composition 'Death and the Maiden'. The latter is of course the main work on the disc; with the first two movements lasting half an hour in total.
The first impression is quite simply impressive. We encounter musical thinking and musical discourse par excellence. The two main movements of the D minor quartet are performed as if one were playing a Bruckner Symphony – with a very long, almost inexhaustible breath. There is no emotionally charged rallentando, with which even good ensembles allow themselves a breather. It goes on and on compellingly without, however, sounding strained. Especially in the first movement, which takes a quarter of an hour, fast, light bowing prevails, inclining to pale colours with the beginning of each tone marked with a clear accent – it is being played forte piano, so to speak..
On the one hand this suits the structure of the movement, on the other, it builds up an enormous tension, bringing a consonantal element into play, which in turn improves the musical discourse.
The variation movement, which gave the composition its name, is built up grandiosely. The depths of sorrow, albeit restrained and discrete, lie within this music until, shortly before the end, the tension dissolves in a moving, desperate eruption. A free, yet heldback songlike bowing dominates here .
This Schubert interpretation by the Mandelring Quartet is extremely modern and highly emotional, although these elements are not pushed into the foreground. One is reminded of the English actor who never raised his voice for King Lear's despairing words "Blow, winds, blow", but uttered them in a whisper and thereby moved the audience to the depths of their being.
This Mandelring Schubert CD has been released on the Audite label.
Ensemble - Magazin für Kammermusik | 1/04 | Jürgen Otten | 1. Januar 2004 Existenzkampf
Armer Schubert. Elend fühlte er sich, verlassen von den Menschen, von derMehr lesen
Die Rheinpfalz | 15.11.2003 | Uwe Burkert | 15. November 2003
Natürlich sieht sie, wer sie kennt und im Konzert erlebt hat, vor seinemMehr lesen
Hessischer Rundfunk | 03.11.2003 | Adelheid Coy | 3. November 2003
Das ist heute die erste Einspielung in einer offensichtlich alsMehr lesen
Neuigkeiten
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Natürlich sieht sie, wer sie kennt und im Konzert erlebt hat, vor seinem...
Das ist heute die erste Einspielung in einer offensichtlich als Gesamtaufnahme...