Innerhalb einer [vierteiligen] Edition bislang unveröffentlichter Rundfunkaufnahmen Fischer-Dieskaus aus seiner gesamten Laufbahn bezeugt dieser Berliner Konzertmitschnitt von 1972 mit dem Klavierpartner Tamás Vásary den hohen Stellenwert der Lieder von Brahms in seinem musikalischen Kosmos.mehr
Innerhalb einer [vierteiligen] Edition bislang unveröffentlichter Rundfunkaufnahmen Fischer-Dieskaus aus seiner gesamten Laufbahn bezeugt dieser Berliner Konzertmitschnitt von 1972 mit dem Klavierpartner Tamás Vásary den hohen Stellenwert der Lieder von Brahms in seinem musikalischen Kosmos.
Besprechungen
klassik.com
| 01.02.2012 | Benjamin Künzel | 1. Februar 2012
Perlen aus den Rundfunkarchiven
Schumann, Robert – Duette
Diese Veröffentlichung beim Label Audite ist kein überflüssiger,Mehr lesen
klassik.com | 06.01.2012 | Christian Gohlke | 6. Januar 2012 | Quelle: http://magazin.k... Ein Fundstück
Seitdem Monika Wolf im Jahr 2000 ihre verdienstvolle Diskographie DietrichMehr lesen
Image Hifi | 97 (1/2011), Januar/Februar 2011 | Michael Rassinger | 1. Januar 2011
Audite-Edition zum 85. Geburtstag von Dietrich Fischer‐Dieskau
Das Label Audite würdigt den Titanen des Liedgesangs in einer vierteiligen Edition. Der Fokus liegt dabei auf ausgesuchten Live-Mitschnitten
Wenn einer der größten deutschen Lied- und Opersänger seinen 85.Mehr lesen
derStandard.at | 02. Dezember 2010, 12:39 | Ljubiša Tošić | 2. Dezember 2010 Original Tapes (Audite)
Produzieren die aktuellen Stimmen vielfach nur noch Potpourri-CDs, hier einMehr lesen
musica 222 | dicembre 2010 - gennaio 2011 | Roberto Brusotti | 1. Dezember 2010
Dietrich Fischer-Dieskau – Gli inediti berlinesi
Per festeggiare gli ottantacinque anni del grande Liederista, Audite propone una serie entusiasmante di registrazioni radiofoniche mai pubblicate prima d’ora
In nessun campo come il Lied Dietrich Fischer-Dieskau può essere definitoMehr lesen
Crescendo Magazine | mise à jour le 18 novembre 2010 | Bernard Postiau | 18. November 2010
Avec les quatre nouveaux albums que le label Audite ajoute aujourd’hui àMehr lesen
www.ResMusica.com | 5 novembre 2010 | Olivier Mabille | 5. November 2010 Fischer-Dieskau, the Birthday edition
Remarqué pour ses nouvelles parutions comme pour ses rééditionsMehr lesen
Columns - Sound and Music - Novità discografiche | Novembre 2010 | - | 1. November 2010
La Audite celebra l'85° compleanno di Dietrich Fischer-Dieskau con un'edizione speciale comprendente quattro volumi contenenti registrazioniMehr lesen
Gramophone | September 2010 | - | 1. September 2010
Fischer-Dieskau windfall
Previously unreleased, perhaps the finest Fischer-Dieskau Brahms recital on disc
Having already commented on one fine collection celebrating Dietrich Fischer-Dieskaus 85th birthday (EMI, 6/10), I'm delighted to report four separateMehr lesen
Next best is a 1977 programme of Schumann duets with Fischer-Dieskau, his wife Julia Varady and pianist Cord Garben, some of them famous from adorable old RCA recordings with Lotte Lehmann and Lauritz Melchior, though here the approach tends to be more relaxed. But what singing! Varady is on superb form. The remainder of the disc is devoted to Beethoven and Mahler songs recorded in die early Fifties.
Being a bit of a Reger nut, I was delighted to encounter a sequence of sacred songs for voice and organ, beautiful miniatures, richly harmonised and superbly performed. The same disc also includes a piece by the Swiss composer Heinrich Sutermeister based on Psalms 70 and 86 (also with organist Ulrich Bremsteller) and a gritty sequence of Hindemith songs with pianist Aribert Reimann. Lastly, an all-Mahler recital with Daniel Barenboim recorded in Berlin in 1971 includes two Rückert-Lieder, "Ich bin der Welt abhanden gekommen" at a daringly slow8'43" chough somewhat hampered by a noisy audience. The highpoint of this memorable recital (17 songs in all) is Lieder eines fahrenden Gesellen, especially "Ich. hab ein glühend' Messer", a passionate, even disturbing onslaught. Again, the sound is excellent, though as with these other discs you'll need to search out song texts and translations.
Pizzicato | N° 205 - 09/2010 | Guy Wagner | 1. September 2010
Auch das rührige Label Audite, das viel zur Entdeckung zahlreicher Konzertmitschnitte, Rundfunkeinspielungen und Studioaufnahmen von DietrichMehr lesen
Besonders interessant erscheint in dieser Hinsicht die vierte CD, auf der Fischer-Dieskau den (zumeist) geistlichen Liedern von Max Reger eine ungeahnte Intensität und innere Spannung verleiht. Die Expressivität der Psalmvertonung von 1948 ('Eile mich Gott zu erretten' und 'Herr sei mir gnädig') des vor hundert Jahren geborenen Heinrich Sutermeisters lotet der Sänger beispiellos aus. Weil aber auf dieser Aufnahme von 1989 schon recht deutlich wird, dass die Dieskaus Stimme nicht mehr die Strahlkraft früher Jahre hat, setzt der Sänger eine Dramatik und eine 'Demut' ein, die den geistigen und musikalischen Dimensionen der Musik optimal entgegen kommen. Er wird dabei glänzend durch den Organisten Ulrich Bremsteller unterstützt. Ebenso glänzend ist die Begleitung von Aribert Reimann in den Kompositionen des doch arg in Vergessenheit geratenen Paul Hindemith. Dieskaus Interpretationen werden zur Ehrenrettung für ihn.
Einer solchen bedürfen Gustav Mahler und Johannes Brahms nun wirklich nicht, aber wie der Sänger die verschiedenen emotionalen und dramatischen Spektren ihrer Lieder verdeutlicht, ist wiederum einzigartig. Über die höchst expressive Begleitung der Mahler-Lieder durch Barenboim (die etwas dumpf klingende Live-Aufnahme von 1971 ist sehr verschieden von der erwähnten EMI-Einspielungvon 1978) könnte man diskutieren, wie aber DFD das Rückert-Lied 'Ich bin der Welt abhanden gekommen' mit Hilfe Barenboims gestalterisch verinnerlicht, ist ganz einzigartig.
Ein schönes, verinnerlichtes Album ist das mit 22 Brahms-Liedern: ein Abstieg in tiefste Tiefen, etwas gradlinig unterstützt von dem ungarischen Pianisten Tamás Vasáry.
Und schließlich eine Perle: die Schumann-Duette, die Fischer-Dieskau mit seiner Ehegattin, der großartigen Julia Varady aufgenommen hat: das nennt man exemplarische Partnerschaft! Die beiden werden sehr klug unterstützt von Cord Garben, der ebenfalls viel aus den drei Wunderhorn-Liedern herausholt und die nuancen- und farbenreiche Stimme von Fischer-Dieskau gekonnt 'trägt'". Die immer überzeugende Hertha Klust schließlich wirkt entscheidend mit, dass Beethovens geistliche Lieder op. 48 (Texte von Geliert) aus dem Jahr 1806 eine Kostbarkeit sind und diese CD die interessanteste derAudite-'Tetralogie' geworden ist.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Donnerstag, 19. Augusz 2010, Nr. 191 | Jürgen Kesting | 19. August 2010
Das seelische Beben
Die legendären Lied-Recitals mit dem großen Bariton Dietrich Fischer-Dieskau sind ein Dauerbrenner. Es gibt trotzdem immer wieder erstaunliche Entdeckungen.
Weit mehr Reize und Überraschungen aber bietet die beim Label Audite veröffentlichte "Birthday Edition". Mit vier neuen CDs setzt sie eine vor drei Jahren gestartete, von Ludger Böckenhoff sorgsam betreute Reihe mit (überwiegend frühen) Rundfunkaufnahmen fort, darunter die legendäre Interpretation von Schuberts "Winterreise" (mit Klaus Billing, Rias 1948, und Hermann Reutter, WDR 1952), des "Schwanengesangs" (mit Günther Weissenborn, WDR 1954) und der "Schönen Magelone" von Johannes Brahms (mit Hermann Reutter, WDR 1952). Dank der frühen Aufnahmen wird die seelische Wirkung begreifbar, die der schwermütig-kunstpriesterliche Jüngling auf seine wahl- und qualverwandten Hörer damals ausgeübt hat.Mehr lesen
de Volkskrant | 12 augustus 2010 | Guido van Oorschot | 12. August 2010 Overzicht van Fischer-Dieskau’s werk
Dietrich Fischer-Dieskau, de bariton die in mei zijn 85ste verjaardagMehr lesen
thewholenote.com | 02.07.2010 | Bruce Surtees | 2. Juli 2010
Included in Audite’s release of four archive recordings issued in aMehr lesen
CD Compact | July 2010 | 1. Juli 2010
Audite, que hace un tiempo inició una colección con grabacionesMehr lesen
www.allmusic.com | 01.07.2010 | James Leonard | 1. Juli 2010 Gustav Mahler: Lieder
For fans of Gustav Mahler's lieder and Dietrich Fischer-Dieskau's singing,Mehr lesen
Classic Record Collector | Summer 2010 | Norbert Hornig | 1. Juli 2010 Continental Report
[…] On 28 May Dietrich Fischer-Dieskau celebrated his eighty-fifth birthday. The Audite label has honoured the great singer with a very specialMehr lesen
Classica – le meilleur de la musique classique & de la hi-fi | n° 124 juillet-août 2010 | André Tubeuf | 1. Juli 2010
Un baryton au-dessus
Toutes les interprétations de Dietrich Fischer-Dieskau sont des moments exceptionnels d’intelligence et de beauté à thésauriser.
Même par les standards de Fischer-Dieskau il faut marquer de plusieursMehr lesen
Audio Video Club of Atlanta | July 2010 | Phil Muse | 1. Juli 2010
This Audite release has to be an “historical,” and it is.Mehr lesen
ORF Ö1 | Mittwoch, 16. Juni 2010 um 13:00 Uhr | Dr. Gustav Danziger | 16. Juni 2010 CD: Fischer-Dieskau: Neuedition (4 CDs) Audite 95636
Was hat Dietrich Fischer-Dieskau mit meiner Mutter gemeinsam? Nun, einmal den Jahrgang, nämlich 1925 – und dann die Tatsache, dass beide eine sehrMehr lesen
CD Brahms: live Berlin 1972: Nachtwandler – Max Kalbeck:
Von Anbeginn weg unglaubliche Nuancierungsfähigkeit der Stimme.
[Musik: „Nachtwandler” – Johannes Brahms. CD 2, Track 2, 04:51]
Nr. 15 Ständchen: singt stets zwischen 10 und 40 Prozent der Stimme... „sacht“ in den Traum hinein...!
[Musik: „Ständchen” – Johannes Brahms. CD 2, Track 15, 01:46]
Heute Abend ist Premiere ... Tannhäuser; ab 18 Uhr live in Ö1.
[Musik: „Tannhäuser: Fragmento de la Sinfonia – Pilgerchor/ Bearbeitung für Gitarre“ – Richard Wagner. CD01/42477/12, 03:34]
Bei Max Bruchs Drehbuch wäre die Wagnersche Oper nach dem ersten Bild aus. Denn er komponiert für Chor a cappella ein Frage-Antwort-Spiel zwischen Venus und Tannhäuser, an dessen Ende die süßen Locken der Venus den fangen, die von ihr heim verlangen...
[Musik: „Tannhäuser op.38 Nr.3 – Fünf Lieder op.38 - für gemischten Chor a cappella“ – Max Bruch. CD01/25758/3, 04:23]
CD Mahler: live Berlin 1971: Track 13, Scheiden und Meiden, ist überraschend frei in Tempo und Gestaltung von Barenboim und Fischer-Dieskau. Das Klavier ist sehr orchestral, Fischer-Dieskau lässt sich dadurch auch zu viel Dynamik fordern.
[Musik: „Scheiden und Meiden“ – Gustav Mahler. CD 1, Track 13, 02:17]
Eine neue Partnerschaft Stimme-Klavier wurde gerade durch den neuen Zugang zum Lied notwendig. Was das Vorher und was das Nachher war, möchte ich an Hand dieser schönen Dokumente von Deutschlandradio (früher RIAS BERLIN) verdeutlichen.
CD Schumann/Beethoven/Mahler, Aufnahme von 1953: „Antonius“ langsam, sehr vorsichtig am Klavier Hertha Klust, von der Fischer-Dieskau immerhin sagte: „Sie führte mich in die Welt der musikalischen Geister ein, sie ermöglichte die ersten und die zweiten Schritte“ – ohne Charakterzeichnung, ohne Impulse: Klavier“begleiter“ der alten Ordnung!
[Musik: „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ – Gustav Mahler. CD 3, Track 20, 00:35]
Der „andere Antonius“: extrem deutlich von beiden musiziert, Klavier fast völlig pedallos. Die Strophen sind stark charakterlich voneinander abgesetzt. Wieder regt Barenboim Fischer-Dieskau zu intensiver, kontrastreicher Gestaltung an.
[Musik: „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ – Gustav Mahler. CD 1, Track 14, 03:40]
CD Reger/Sutermeister/Hindemith: „Singet leise“ von Hindemith mit Aribert Reimann am Klavier: Gestaltung wieder nuancenreich, klar die Stimmung vermittelnd, textdeutlich, warm im Timbre - Dieskau!
[Musik: „Singet leise“ – Paul Hindemith. CD 4, Track 14, 01:29]
CD Reger/Sutermeister/Hindemith: Novalis-Hymne „Maria“ sehr subtil in Text und Musik und Stimmung der orgelbegleiteten Lieder! Auch eine Erstveröffentlichung!
[Musik: „Ich sehe dich in tausend Bildern“ – Max Reger. CD 4, Track 3, 02:46]
BBC Radio 3 | Saturday, 12th of Juni, 10.50 am | Andrew McGregor | 12. Juni 2010 BROADCAST Recent release
First though, two new recordings of Brahms songs, from AngelikaMehr lesen
Wochen-Kurier | Mittwoch, 9. Juni 2010 - Nr. 23 | Michael Karrass | 9. Juni 2010
Zum 85. Geburtstag von Dietrich Fischer-Dieskau veröffentlicht audite eineMehr lesen
DeutschlandRadio Kultur - Radiofeuilleton | Sonntag, 6. Juni | Kirsten Liese | 6. Juni 2010
„Damals wurden wir zum Glück nicht vermarktet“ – Zum 85. Geburtstag von Dietrich Fischer-Dieskau<br /> <br /> [Musik1 Brahms: „Geheimnis“. Op.71,Mehr lesen
[Musik1 Brahms: „Geheimnis“. Op.71, Audite. Nr: 95.635, Track 7 [1’58]]
Es dürfte kaum ein anderer Sänger eine vergleichbar umfangreiche Diskographie vorzuweisen haben. Anlässlich seines 85. Geburtstag haben einige Plattenlabels zahlreiche Aufnahmen neu aufgelegt. Und noch immer finden sich selten gehörte Schätze mit Dietrich Fischer-Dieskau in Rundfunkarchiven, die noch nicht auf CD erschienen sind. Wer hätte gedacht, dass der Bariton 1981 mit Aribert Reimann am Flügel beim damaligen Sender Freies Berlin 17 Lieder von Tschaikowsky einstudierte, dazu im Original in russischer Sprache?
[Musik2 Tschaikowsky. „Mein Schutzgeist, mein Engel, mein Lieb“, Archivaufnahme des RBB, Anfang [1’52]]
Dietrich Fischer-Dieskau und Aribert Reimann mit den Liedern „Mein Schutzgeist, mein Engel, mein Lieb’“ und „Serenade des Don Juan“ von Peter Tschaikowsky. Wenn der Berliner heute auf sein reiches Schaffen zurückblickt, erinnert er sich gerne an diese Aufnahmen. Dabei wundert es ihn kaum, dass er als Interpret russischer Lieder schon damals kaum wahrgenommen wurde:
[O-Ton1 Dieskau]
„Das ist der Wahn, dass nur das Originale, also nur die russische Kehle so etwas machen kann und meistens können die russischen Kehlen nichts Anderes als Fehler.“
Auf Anna Netrebko, die kürzlich mit Daniel Barenboim Lieder von Tschaikowsky und Rimsky-Korssakow auf CD herausgebracht hat, bezieht sich dieses harsche Urteil der Fehlerhaftigkeit nicht, aber kritisch beurteilt Dieskau die russische Starsopranistin durchaus:
[O-Ton2 Dieskau]
„Wenn ich mich hinstelle und singe ein paar schöne Töne, wie das Frau Netrebko oft mal macht, schöne Legatophrasen und so weiter - alles perfekt. Nur leider, leider fehlt der Geist dahinter. Und das ist eine Voraussetzung, die der Musik selbst nicht gerecht wird, da würde auch Herr Puccini sich wahrscheinlich beschweren. Denn er war ja doch ein Mensch, der sehr stark auf Ausdruck aus war und es in den verschiedensten Formen ausgeprägt hat innerhalb seines Werkes, immer wieder neu.“
Fischer-Dieskau selbst hat diesen hohen Anspruch mit seinen eindrücklichen Interpretationen beispielhaft umgesetzt. Er war einer der wenigen deutschen Sänger seiner Generation, die sich mit dem italienischen Fach international erfolgreich behaupten konnten. Zwar hat Puccini nur wenige große Partien für Bariton geschrieben, aber die wichtigsten darunter hat Fischer-Dieskau in sein reiches Repertoire aufgenommen: den Scarpia in „Tosca“, den Marcello in „La Bohème“ sowie den Marcel in „Il tabarro“– Der Mantel.
Als 1973 die Proben zu dem Einakter „Der Mantel“ an der Bayerischen Staatsoper begannen, da war dies zugleich Fischer-Dieskaus erste Begegnung mit der Sopranistin Julia Varady, die er wenige Jahre später in vierter Ehe heiratete. Auf der Bühne traten sie schon als Ehepaar in Erscheinung: Julia Varady verkörperte Georgette, die Frau des Schleppkahnbesitzers Marcel, die ihren Mann in rasende Eifersucht treibt, als sie sich offen dem Löscher Henri zuwendet. Das düstere, hoch emotionale Stück gab seinen Teil dazu, dass die beiden Sänger privat einander näher kamen. Julia Varady fühlte sich stark zu dem Bariton hingezogen, so dass sie ihre Rolle entsprechend anlegte: Ihre Georgette betrog Marcel nur, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Fischer-Dieskau resümierte später mit leichter Selbstironie, seine Werbungen um die blonde Partnerin seien wohl im Ausdruck etwas über Puccinis Vehemenz hinausgegangen.
[Musik3 Puccini, aus „der Mantel“: „Warum liebst du mich nicht mehr?“, Orfeo. Nr: 463 971, LC 8175, Track9, DVD Track 14 [3’24]]
Fischer-Dieskau war sich wohl bewusst, dass Sängerehen oftmals an Neid- oder Rivalitätsgefühlen zerbrechen:
[O-Ton3Dieskau]
„Ich habe … mich davor gescheut, mit einer Sängerin auch nur näher anzubandeln- nein! Aber es war so anders, wir ergänzen uns auf eine ideale Art und Weise. Sie bringt in ihren Unterricht das ein, was ich –in meinem Alter aber auch sonst – nicht so gut einbringen kann. Und das ist einfach wunderschön. Wenn zwei in derselben Richtung arbeiten, in verschiedenen Essenzen in die Sphären eindringen und wirklich da was zu sagen haben, dann ist das was Besonderes. Natürlich ist das nicht bei allen Sängerpaaren so.“
Viele Male standen Fischer-Dieskau und Julia Varady gemeinsam auf der Opernbühne, zum Beispiel in Mozarts „Figaro“, in Richard Strauss’ „Arabella“, in Wagners „Meistersingern“ oder in Aribert Reimanns „Lear“.
Heute geht Fischer-Dieskau zwar kaum noch in die Oper, weil er sich nicht über Regisseure ärgern will, die die Handlung mit der Brechstange in die Gegenwart katapultieren, verhunzen und entstellen. Aber über das aktuelle Konzertleben ist der wechselweise in Berlin und München residierende Künstler gut im Bilde. Mit großem Unmut und mit Sorge beobachtet er, dass heute Künstleragenten Karrieren schmieden, junge Sänger vermarkten und verheizen. Damals war das zum Glück ganz anders, sagt er.
[O-Ton4 Dieskau]
„Ich kann mich nicht besinnen in meinem Leben außer im allerersten Jahr überhaupt mit einem Agenten Berührung gehabt zu haben. Später nicht mehr. Und es lohnt sich auch nicht, weil die Agenten haben ihre Interessen und ihre Quellen, mit denen sie Geld zu bekommen trachten. Und das ist alles nicht Aufgabe der Kunst. Wir müssen unabhängig vom Geld denken.“
Als einen der bedeutendsten Liedersänger des vergangenen Jahrhunderts schmerzt es Fischer-Dieskau vor allem sehr, erleben zu müssen, dass Liederabende im Konzertleben immer rarer werden. Wann steht schon einmal das „Spanische Liederbuch“ von Hugo Wolf auf dem Programm?
[O-Ton5 Dieskau]
Vergessen und verloren, kaputt! Kein Mensch kennt es mehr!
[Musik4 Hugo Wolf: „Nun bin ich dein“. Aus dem Spanischen Liederbuch. Deutsche Grammphon. Nr: 000289 457 7262 2. LC 0173. CD1, Track1 [4’14]]
„Nun bin ich dein“ aus dem Spanischen Liederbuch von Hugo Wolf. Fischer-Dieskau wurde am Flügel begleitet von Gerald Moore.
Seine Interpretationskunst, die zunehmend intellektueller und expressiver wurde, war stilbildend für ganze Generationen von Sängern. Dieskau erneuerte als einer der Ersten nach dem Zweiten Weltkrieg die Vorstellung vom Liedgesang: Weg vom reinen sinnlichen, schmelzenden Stil des Belcantogesangs hin zu einem am Text orientierten ausdrucksstarken Vortrag.
Wird nun eine namhafte Kapazität wie Thomas Quasthoff, der als Liedersänger zu den erfolgreichsten des 21. Jahrhunderts zählt, Dieskaus hohen Ansprüchen noch gerecht?
[O-Ton6 Dieskau]
„Es fehlt mir, wenn ich ihn höre, eine Proportion dahinter, hinter den Tönen, hinter dem Text, die genauso wichtig ist für den Vortrag von Liedern wie das, was erklingt. Nun ist das bei ihm ein Sonderfall und man kann das nicht unbedingt vergleichen. Was er daraus gemacht hat, ist enorm und seine Stimme ist wunderschön und wäre ich in der Lage, ihm so etwas beizubringen, würde ich das unternehmen. Aber er will das natürlich nicht.“
Bekannte Zyklen von Schubert und Schumann wie „Die Winterreise“, ,„Die schöne Müllerin“ oder „Dichterliebe“ hat Fischer-Dieskau über Jahrzehnte hin mehrfach mit verschiedensten Pianisten vorgetragen. Daneben nahm er aber auch deutsche Kunstlieder von Max Reger, Hans Pfitzner oder Paul Hindemith auf, die schon in den 1960er und -70er Jahren zum Randrepertoire gehörten.
Hindemith zählt neben Arnold Schönberg und Alban Berg zu den Modernisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit denen sich Fischer-Dieskau ausgiebig beschäftigt hat. Er war als „Mathis der Maler“ und „Cardillac“ zu erleben, - zwei Opern, denen er mit seinem Einsatz zu größerer Bekanntheit verhalf. Ferner studierte er auch Hindemiths kaum bekannte Lieder ein. Eines davon trägt den Titel „In ewigen Verwandlungen“.
[Musik5 Hindemith: „In ewigen Verwandlungen“, Audite. 95.637, Track 10 [3’01]]
Fischer-Dieskau war als Sänger stets aufgeschlossen für die Komponisten seiner Zeit, inspirierte auch einige Komponisten für ihn zu schreiben, etwa seinen langjährigen Freund Aribert Reimann, der ihm seine Oper „Lear“ widmete. Doch wusste er auch stets die Spreu vom Weizen zu trennen:
[O-Ton7 Dieskau]
„Was nützt es uns, wenn vier fünf, sechs, sieben, acht oder neun Mal dasselbe in Grün oder Rot oder Rosa Interpretieren? Wir müssen finden Originales. Und wer sich hinsetzt und komponiert Kunstmusik, der hat gefälligst etwas ganz Originales zu leisten, was eben noch nicht da war. Und vor diesem Neuen schrecken nicht nur die meisten Komponisten zurück, sondern sie haben auch nicht die Fähigkeit, es zu machen. Sie imitieren an allen möglichen Ecken und Enden anderer Leute, und das ist von … der atonalen Musik angerechnet, … eine Musik…, die sich weder ein Mensch merken noch ein Mensch mit Genuss hören kann.“
Apropos Imitation: Der 85-jährige Fischer-Dieskau beobachtet, dass auch junge Sängerkollegen heute oftmals weniger eine eigene Persönlichkeit ausbilden als vielmehr der Versuchung erliegen, über das Hören von CDs berühmte Kollegen nachzuahmen.
[O-Ton8 Dieskau]
„Ich denke nur an Gerhaher, der mit meinen Platten reist und sich jede Note anhört und genau nachmacht, es versucht, er kann es ja nicht. Er hat eine andere Stimme, hat ein anderes Wesen, ist ganz ein anderer Mensch, das kann man nicht einfach so austauschen. … Natürlich kann eine gute CD helfen, schneller zu einem Ziel zu gelangen, aber alleinig sollte sie nicht sein. Sie sollte schon im eigenen Wesen, in der eigenen Forschungsarbeit, in der eigenen Lektüre, mit dem eigenen Ohr gestaltet sein, sonst kommt nichts Originelles dabei heraus.“
Fischer-Dieskaus Plattenkarriere begann zu einer Zeit, als es sich die Plattenindustrie noch leisten konnte, Studioaufnahmen zu produzieren, die heute – vor allem im Bereich der Oper – stark zurückgegangen sind. Wie beurteilt nun er, der viel Erfahrene, die Möglichkeiten der Studioaufnahmen im Vergleich zum heute bevorzugten Live-Mitschnitt?
[O-Ton9 Dieskau]
„Der Vorteil einer Studioaufnahme ist, dass es das Arbeitsmaterial in Reinkultur wiedergibt, das zur Zeit der Aufnahmen die Dirigenten, Pianisten, Sänger … beseelt hat, und er kann das übertragen. Es gibt aber Naturen, die sind so beengt durch die Aufnahmebedingungen, dass sie gar nicht zur Interpretation kommen. Sie kriegen Angst vor den Mikrofonen, haben Angst vor den Räumen, sie schauen in die Höhe und sehen die von der Decke hängenden Mikrofone und denken, das kann ja gar nicht gut gehen. Das kann mich nicht wiedergeben. Kann es doch ganz gut.“
1993 beendete Dietrich Fischer-Dieskau seine aktive Sängerkarriere und widmete sich fortan verstärkt anderen künstlerischen Aufgaben, dem Dirigieren, Malen und Schreiben von Büchern sowie der Ausbildung junger Sänger an der Berliner Musikhochschule.
Mittlerweile hat er sich als Lehrer rar gemacht, nur dann und wann gibt er nochmal eine Meisterklasse. Als Autor aber hat er noch Einiges vor. Sein jüngstes Buch will er der Gattung Lied widmen. – Ein letzter Versuch, die Gattung vor dem Sterben zu bewahren.
[O-Ton10 Dieskau]
„Ich will wieder mal etwas nur über das Lied, nicht geschichtlich, sondern über das Wesen all der großen Liedkomponisten – es sind ja gar nicht viele – aufschreiben, in einer Sprache, die nicht wissenschaftlich ist, sondern die gelesen werden kann. Vielleicht kann man dann fürs Lied etwas tun, aber ich bin etwas skeptisch.“
[Musik6 Schumann: „Zwielicht“, Audite 95.582, Track 22 [3’01]]
[Musik1 Brahms: „Geheimnis“. Op.71,
Classique News - l'e-quotidien 100 % musique classique | dimanche 6 juin 2010 | Hugo Papbst | 6. Juni 2010
Dietrich Fischer Dieskau, baryton: les 85 ans
Portrait anniversaire (28 mai 2010)
Au début des années 1950, l'astre DFD se lève s'affirmant dans sonMehr lesen
Fono Forum | Juni 2010 06/10 | Bjørn Woll | 1. Juni 2010 Hohepriester des Liedes
Vor allem im Liedgesang hat er Maßstäbe gesetzt wie kein anderer, und bis heute sind viele seiner Interpretationen Prüfstein für nachfolgendeMehr lesen
Er ist das, was man einen Bildungsbürger nennt, und mehr noch: Dietrich Fischer-Dieskau ist ein Kulturintellektueller von singulärem Rang, dessen künstlerische Umtriebigkeit ihresgleichen sucht unter seinen Sängerkollegen. Auch nach seinem Abschied von der Bühne, bei einer Silvestergala in München 1992, verstummte der Sänger keineswegs, vielmehr suchte er sich neue Betätigungsfelder für seinen künstlerischen Schaffensdrang wie seine Arbeit als Dirigent oder als Autor zahlreicher Bücher. (Pünktlich zum Geburtstag erscheint im Deutschen Taschenbuch-Verlag eine Neuausgabe seiner „Texte deutscher Lieder aus drei Jahrhunderten“.)
Kaum ein Sänger hat derart viele seiner Interpretationen auf Tonträger gebannt wie der am 28. Mai in Berlin geborene Bariton. Vor allem im Bereich des Kunstliedes scheint es einfacher, die nicht aufgenommenen Werke aufzuzählen. Dabei war Dietrich Fischer-Dieskau durchaus nicht „everybody’s darling“, wurde sein Vortrag immer wieder als professoral und dozierend charakterisiert, mit einem Hang zur artikulatorischen Übergenauigkeit und zu krassen dynamischen Kontrasten. Auf der anderen Seite besaß er eine Stimme, die über den beachtlichen Umfang wunderbar ausgeglichen war und – vor allem in den zurückgenommenen Mezza-voce-Passagen – bisweilen ein zauberisches Timbre besaß.
Sicher fehlten im für Rollen wie Jago, Macbeth und auch Rigoletto die Klangsinnlichkeit vieler italienischer Baritone und auch die Durchschlagskraft, wie sie etwa ein Josef Metternich im Überfluss besaß. Im Liedgesang traten diese Einschränkungen jedoch viel weniger in den Vordergrund, hier konnte er seine ganze Meisterschaft ausspielen. Obwohl ihm von einigen Kritikern auch hier mangelnde Natürlichkeit und zu viel hohepriesterliche Attitüde vorgeworfen wurden, muss man doch konstatieren, dass er mehr als alle seine Kollegen ein „einzigartiges Vermittlungsgenie“ (Jürgen Kesting) war. Wer bereit ist, sich auf die Werke mit all ihren Feinheiten einzulassen und dabei auf vokale Überrumpelungsstrategien zu verzichten, erlebt im Gesang Fischer-Dieskaus einen ganzen Kosmos von Bedeutungsnuancen.
Bezeichnend also, dass unter den zahlreichen Wiederveröffentlichungen zum 85. Geburtstag die Liedaufnahmen bei Weitem dominieren, denn bis heute zählen seine Deutungen der Zyklen von Franz Schubert, der Liederkreise von Robert Schumann als auch der Gesänge Gustav Mahlers zu den Sternstunden der Interpretationsgeschichte. Einen Meilenstein seiner Diskographie bildet die Schubert-Edition, die Fischer-Dieskau zwischen 1966 und 1972 mit seinem kongenialen Klavierbegleiter Gerald Moore für Deutsche Grammophon (Universal) eingespielt hat. Pünktlich zum Geburtstag veröffentlicht das Gelb-Label die 463 Lieder der Edition auf 21 CDs – darunter die berühmten Zyklen „Die schöne Müllerin“, „Die Winterreise“ sowie den „Schwanengesang“.
Die beiden erstgenannten Werke sind außerdem Gegenstand einer 2-DVD-Box beim Label TDK/Arthaus (Naxos). Hier kann man den „Hohepriester des Liedes“ gleich zwei Mal audiovisuell erleben: in einer Produktion der „Winterreise“ vom Sender Freies Berlin aus dem Jahr 1979 (mit Alfred Brendel) sowie einem Mitschnitt der „Schönen Müllerin“ von der Schubertiade 1991 (mit András Schiff).
Gleich einen ganzen Schwung von Aufnahmen bringt das Label Audite (Naxos) auf den Markt – in zwei verschiedenen Serien: Folge eins der „Edition Fischer-Dieskau“ beinhaltet dabei „Mörike-Lieder“ von Hugo Wolf aus den RIAS-Archiven, aufgenommen in den Jahren 1949,1951 sowie 1955; Folge zwei ist mit den „Goethe-Liedern“ und dem „Spanischen Liederbuch“ ebenfalls ganz Hugo Wolf gewidmet (Berlin 1948, 1949 und 1953), in dessen Werken der Sänger nahezu vergleichslos brillierte; Folge drei beinhaltet Volksliedarrangements von Beethoven, aufgenommen 1952 in Berlin; Beethoven und Brahms offenbart Folge vier (1951/1952); Folge fünf schließlich bringt erneut die „Winterreise“ in einer Aufnahme aus dem Jahr 1948 mit Klaus Billing am Klavier.
Allesamt tragen die Aufnahmen das Audite-Siegel „1st Master Release“, das wie immer für hochwertige Klangbearbeitung der originalen Masterbänder durch Labelchef Ludger Böckenhoff bürgt. Das trifft ebenfalls auf die vier Veröffentlichungen der „Birthday Edition“ zu: Neben den Aufnahmen von Brahms-Liedern (mit Tamás Vásáry, 1972) sowie Schumann-Duetten (mit Julia Varady), Beethovens „Sechs Lieder von Gellert“ sowie drei Liedern aus Mahlers „Des Knaben Wunderhorn“ (1951,1953,1977) finden sich hier eine reine Mahler-CD (1971) sowie Raritäten von Reger, Sutermeister und Hindemith (1972, 1979, 1989) – bei Letztgenanntem mit Aribert Reimann am Klavier.
Ergänzend ist bei Naxos noch eine Wiederveröffentlichung von Strauss’ „Capriccio“ aus den Jahren 1957/1958 erschienen, in der illustren Besetzung mit Elisabeth Schwarzkopf, Christa Ludwig, Nicolai Gedda, Hans Hotter, Eberhard Wächter und Dietrich Fischer-Dieskau mit dem Philharmonia Orchestra unter Wolfgang Sawallisch, sowie Brahms’ „Deutsches Requiem“ mit den Berliner Philharmonikern unter Rudolf Kempe aus dem Jahr 1955, mit einem berückenden Sopransolo von Elisabeth Grümmer. Die 10-CD-Edition „Dietrich Fischer-Dieskau – Ein Porträt“ in Zusammenarbeit von EMI und „Die Welt“ lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor, erscheint aber am 21. Mai. Inhalt: Lieder von Schubert, Schumann, Wolf und Mahler sowie Opernarien, Bach-Kantaten und Kabinettstückchen von Beethovens „Flohlied“ bis zu Operettenhighlights von Strauß.
NDR Kultur | Freitag, 28. Mai 2010 um 15:20 Uhr | Elisabeth Richter | 28. Mai 2010
CD-Editionen zum 85. Geburtstag, 28.5.1925/2010
NDR Kultur, Klassisch unterwegs, 28.5.2010
Über 3000 Lieder hat er gesungen, über 400 Schallplatten aufgenommen, mehr als 1000 Liederabende gegeben, er ist jeweils etwa 500mal aufMehr lesen
[Musik 1, Schubert: Das Rosenband CD 5/20]
Schuberts „Forelle“ oder den „Erlkönig“ kennt (fast) jeder, aber haben Sie schon einmal das zauberhafte Lied „Das Rosenband“ gehört?
[Musik 1]
Zwischen 1966 und 1972 widmete sich Dietrich Fischer-Dieskau als einer der ersten – zusammen mit dem legendären Liedpianisten Gerald Moore - einer Gesamtaufnahme der über 400 Schubert-Lieder! Da gibt es eine Fülle an Schätzen zu entdecken, zum Beispiel diese ein wenig biedermeierlich-niedliche Hymne an ein Klavier.
[Musik 2, Schubert: An mein Klavier CD 7/26]
Die Box mit 21 CD kann man im Internet zur Zeit sagenhaft günstig für nur ca 40 Euro finden. Die Deutsche Grammophon bringt mit dieser Edition eine Neuauflage der bereits existierenden Edition heraus. Für den fairen Preis muss man Einschränkung am Service hinnehmen. Es gibt keine einführenden Booklet-Texte, will man die Autoren der Liedtexte wissen, muss man sie sich auf der Web-Seite herunterladen.
[Musik 3, Bach: Ja, ich halte Jesum ... Kantat BMW 157, EMI CD 9/3]
Auch bei der EMI hat Dietrich Fischer-Dieskau in den Hochzeiten seiner bewundernswerten Künstler-Laufbahn viele Einspielungen herausgebracht. Hier sind jetzt 10 – empfehlenswerte - CDs erschienen, die einen breiten Querschnitt durch Fischer-Dieskaus Wirken zeigen: Arien von Bach, die schönsten Opernpartien, Orchesterlieder, die großen Liedzyklen von Schubert, ausgewählte Lieder von Wolf, Strauss, Mahler oder Schumann.
[Musik 4, Schumann Duette, Ich denke dein, mit Julia Varady CD aud 95.636]
Fischer-Dieskaus künstlerisches Vermächtnis ist so vielseitig und so umfangreich, dass noch immer Schätze in den Rundfunk-Archiven schlummern. Hier hat sich in den letzten Jahren das Label Audite sehr verdienstvoll an die Aufbreitung der zum Teil älteren Einspielungen gemacht. Die „Fischer-Dieskau Birthday Edition“ ist im Spektrum der Geburtstagsveröffentlichungen ohne Frage die innovativste und Verdienstvollste. Da hören wir auf vier CDs viel Unbekanntes etwa von Reger oder Heinrich Sutermeister. Wunderbar das einfühlsame Musizieren von Fischer-Dieskau bei den Schumann-Duetten mit seiner Frau, der Sopranistin Julia Varady, oder – das gilt für allgemein für Fischer-Dieskaus Gesangskunst – die immer tiefauslotende Textanalyse und die fantastische Musikalität zum Beispiel bei den Mahler-Liedern.
[Musik 5, Mahler Lob des hohen Verstandes, aud 95.636 Tr. 21]
Diapason | N° 582 Juillet-Aout 2010 | Jean Cabourg | 28. Mai 2010
Audite nous ouvrait en 2007 les archives de la Radio de Cologne avec un génial doublet Dietrich Fischer-Dieskau (Schumann et Brahms, cf. n° 548),Mehr lesen
L'éditeur nous promet des inédits, et nous invite au jeu des comparaisons avec les studios Emi et Deutsche Grammophon de la même époque. Pas sûr qu'après Barenboim et Richter, le clavier passemuraille de Tamas Vasary justifie un retour vers des Brahms déjà honorés au mieux. A la vigoureuse clarté du chant, à la véhémente autorité des mots et à leur humanité, le piano ne répond souvent que de manière objective et plate.
Barenboim est lui bien présent et actif, mais immergé dans un ensemble mahlérien ouvertement conçu pour l'orchestre. Passés les lieder de jeunesse où la voix mixte du baryton joue les ténors déliés, la table d'harmonie du pianiste ne suffit pas dans les Rückert, moins encore dans les Chants d'un Compagnon errant ou le Knaben Wunderhorn, à calmer une certaine frustration. Reste les prouesses sans filet du chanteur en équilibre sur la crête de l'ironie blafarde.
La voix domine sans partage quand la capiteuse Julia Varady épouse à ses côtés les courbes des duos schumanniens, ceux particulièrement des Opus 37, 34 et 78, pour ténor (sic) et soprano. Retour en 1951, avec Beethoven et ses Lieder von Gellert, bien supérieurs à la relecture émaciée de 1982.
Les raretés sont à chercher du côté de Reger, de ses chants sacrés avec orgue, où la voix se diapre d'angélisme, de la catharsis religieuse du Suisse Sutermeister et enfin du grand Hindemith. Celui que ce dernier nommait son «barde» déclame comme personne la fine fleur du romantisme allemand, revisitée par le plus secret des maîtres. Rien de Fischer-Dieskau ne méritant l'oubli, on complétera la somme de ses gravures d'exception avec ces instantanés sans apprêt, images éclatées de sa haute maturité artistique.
Märkische Oderzeitung | Freitag, 28. Mai 2010 Nr. 121 | Peter Philipps | 28. Mai 2010
Ein Jahrhundert-Sänger
Heute feiert der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau seinen 85. Geburtstag
Will man ihm gerecht werden und vor seinem kritischen Auge bestehen, mussMehr lesen
Der Tagesspiegel | 27. Mai 2010 | Georg-Albrecht Eckle | 27. Mai 2010
Der vernünftige Prophet Dietrich Fischer-Dieskau zum 85. Geburtstag
Die Deutsche Grammophon und Audite gratulieren Dietrich Fischer-Dieskau mit zwei CD-Sondereditionen
Für Generationen ist Dietrich Fischer-Dieskau so etwas wie das MediumMehr lesen
ABC – Blanco y negro Cultural | 22.05.2010 | Stefano Russomanno | 22. Mai 2010
Desde la Cercanía
Reediciones e inéditos discográficos conmemoran las 85 primaveras del barítono Dietrich Fischer-Dieskau, considerado como el mayor intérprete del «Lied» Alemán
Ochenta y cinco años no son una efeméride redonda, pero cuando se trataMehr lesen
Aachener Nachrichten | 22. Mai 2010, Nummer 118 | Armin Kaumanns | 22. Mai 2010
Seine Stimme hat immer noch Gewicht
Dietrich Fischer-Dieskau wird am28.Mai 85. Der Sänger blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück
Dietrich Fischer-Dieskaus Stimme hat auch im 85. Jahr seines LebensMehr lesen
andante | 2010 May | 1. Mai 2010
koreanische Rezension siehe PDFMehr lesen
La Musica | 2010 May | 1. Mai 2010
koreanische Rezension siehe PDFMehr lesen
Diverdi Magazin | 192 / mayo 2010 | Arturo Reverter | 1. Mai 2010
Arte grande y medido
Audite festeja el 85° cumpleaños de Fischer-Dieskau con cuatro CDs que resumen de forma inmejorable la carrera de quien es considerado como el mejor liederista de la historia
El que suscribe ha hablado ya varias veces de Dietrich Fischer-Dieskau en estas queridas páginas, y lo ha hecho encomiásticamente, tales son lasMehr lesen
El amplio y completísimo juego de sfumature, probablemente único entre los cantantes de los últimos cincuenta años, y que analizábamos con ocasión del octogésimo cumpleaños del artista, brilla en estas grabaciones realizadas a lo largo de distintos años, todos ellos de madurez, cuando la voz, la técnica y el arte estaban absolutamente hechos y desarrollados. Recorremos un espacio temporal que va de diciembre de 1951, con Beethoven en el atril, a junio de 1989, cuando Dieskau incorporaba una avanzada obra del suizo Heinrich Sutermeister. En todas y cada una de las interpretaciones hallamos esa inconsútil manera de aplicar el leaato, controlar elfiato y administrar el aliento. Base de la técnica para establecer una amplia y variada gama de coloraciones, una cosa fundamental para cantar lied. Aunque en ocasiones ciertos sonidos resultaran abiertos y destimbrados.
Nuestro barítono controlaba distintos tipos de emisión, pero nunca perdía su timbre personal, único e intransferible. En un mismo lied, por ejemplo, eligiendo entre los que tenemos en estos discos, Auf dem See de Brahms, era capaz de diseñar una paleta de colores sin igual y pasar de lo más lírico y delicado a lo directamente dramático en un inesperado torrente de voz, tenante v vigoroso. De ahí la singularidad del cantante, a quien, es cierto, a veces puede achacársele un cierto manierismo, un alquitaramiento excesivo, lo que para algunos podría suponer una pérdida de la pureza de la línea de canto, que permanece incólume en las interpretaciones de otros grandes liederistas de su tiempo, así Hotter o Prey. Pero el arte del octogenario berlinés no se resentía por ello y nos proporcionaba el raro placer de poder penetrar en los intríngulis del texto y de la música. Nadie como él ha sabido construir, sin ir más lejos, el crescendo demoledor del lied Ich grolle nicht de Dichterliebe de Schumann.
Una de las cosas más curiosas de esta cuádruple entrega de Audite son precisamente los duetos de este autor que canta en compañía de su segunda esposa, la soprano Julia Varady, en un registro de diciembre de 1977. Son piezas extraídas de distintos opus: 34, J7,74 y 78, que revelan la conjunción y la efusividad, el acoplamiento perfecto de las dos voces, muy bien sostenidas por el piano de Cord Garben. El mismo CD se completa, aquí con la eficaz Hertha Klust en el teclado, con los Sechs Lieder von Gellert de Beethoven, cuya cima es el impresionante Die Ehre Gottes aus der Natur, y con tres de Des Knaben Wunderhorn de Mahler; compositor a quien se dedica otro de los compactos, que incluye algunas canciones de juventud, dos Rückert, los Fahrenden Gesellen y una selección de Des Knaben (con la coincidencia de Das irdische Leben). Un expresivo Barenboim se sienta al piano en esta interpretación de 1971.
La mencionada obra de Sutermeister es un largo recitado dramático sobre ásperas disonancias y caracoleos del órgano, que toca con propiedad Ulrich Bremsteller. Partitura nada fácil de entonar. También emplea órgano Max Reger en su ciclo de canciones sacras, páginas de tipo hímnico que el cantante desgrana con rigor y severidad. La tercera parte del CD está dedicada a Hindemith de quien se recogen una serie de ascéticas canciones con textos de Novalis, Brentano o Rückert. La selección se cierra con los Tres Himnos sobre poemas de Whitman, de complejo contrapuntismo y elevada tesitura. El compositor Aribert Reimann atiende al solista con tensa pulsación. Con todo ello queda demostrada una vez más la pericia y la firmeza de este fabuloso barítono, un infatigable trabajador de la voz, como cantante y escritor, un investigador curioso, de prodigiosa retentiva, abarcador de un repertorio de excepcional amplitud, perenne protagonista, en el escenario, en la radio y en los estudios de grabación, de una discografía oceánica. Un símbolo indeleble del arte del canto de nuestros días. Homenaje éste, qué duda cabe, muy merecido.