Auf dieser SACD erscheint William Thomas Best (1826 - 1897) mit seinen Einrichtungen Bach’scher Werke für die Orgel als Regisseur: Seine Regieanweisungen hinsichtlich Tempowahl, Artikulation, Registrierung, Manualverteilung und Schwellwerksdynamik lassen die großen freien Orgelwerke als dramatische Szenen oder Balladen erscheinen, die kleineren Werke und Choralvorspiele als Gedichte. Carsten Wiebusch setzt Bach auf der neuen Klais-Orgel der Christuskirche Karlsruhe gleichermaßen poetisch wie kraftvoll in Szene.mehr
Auf dieser SACD erscheint William Thomas Best (1826 - 1897) mit seinen Einrichtungen Bach’scher Werke für die Orgel als Regisseur: Seine Regieanweisungen hinsichtlich Tempowahl, Artikulation, Registrierung, Manualverteilung und Schwellwerksdynamik lassen die großen freien Orgelwerke als dramatische Szenen oder Balladen erscheinen, die kleineren Werke und Choralvorspiele als Gedichte. Carsten Wiebusch setzt Bach auf der neuen Klais-Orgel der Christuskirche Karlsruhe gleichermaßen poetisch wie kraftvoll in Szene.
Details
Best's Bach
Selected Organ Works and Chaconne for Solo Violin arranged by William Thomas Best |
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Artikelnummer: | 92.663 |
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EAN-Code: | 4022143926630 |
Preisgruppe: | ACX |
Veröffentlichungsdatum: | 30. März 2012 |
Spielzeit: | 73 min. |
Informationen
„Hoffentlich ist die Zeit vorüber, die für diese Werke voll tiefster Poesie und Empfindung nur einen Leisten, nur ein und dieselbe lärmende, barbarische Art des Vortrags kannte.“
Vorwort Wilhelm Rusts im Orgelband (1865) der Alten Bach-Ausgabe
Im heutigen Musikleben scheint, nach vielen Epochen des freien Umgangs mit Instrumentation, Arrangement und anderen „äußeren“ Details einer Komposition, ausschließlich die historisch informierte Interpretation zu bestehen – es wird aus Faksimiles oder Urtext-Ausgaben gespielt, zudem finden historisch informierte Orchestration, Artikulation etc. maßgeblichen Eingang in die Interpretation eines Werks.
Die Aufnahme ausgewählter Bach’scher Werke in Einrichtungen für Orgel von William Thomas Best (1826-1897) zeigt einen Umgang mit Kompositionen Bachs, der im heutigen Musikleben exotisch anmutet. Neben der Bearbeitung der Bach’schen Violin-Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll finden sich Höhepunkte von Bests Einrichtungen des vollständigen Bach’schen Orgelwerks auf der SACD – von Choralvorspielen bis hin zur Passacaglia c-moll.
Best sah mit seinen Bearbeitungen und Einrichtungen seine Aufgabe, zumal für ein englisches Publikum, dem die Bach’schen Werke vollkommen unbekannt waren, in einer Art Regieanweisung für den Organisten – hinsichtlich Tempowahl, Artikulation, Registrierung und Manualverteilung bzw. Schwellwerksdynamik. Die großen freien Orgelwerke erscheinen auf diese Weise als dramatische Szenen oder Balladen, die kleineren Werke und Choralvorspiele als Gedichte.
Best gelingt eine überzeugende Inszenierung der Bach‘schen Musik: Durch raffinierte, gezielt eingesetzte Kunstgriffe kommt die poetische Bedeutung einzelner Passagen zum Vorschein; durch die Sparsamkeit der Mittel und das Vermeiden jeglicher oberflächlichen Effekte rückt die großangelegte Form des Werkes in den Vordergrund. Die Anweisungen (oder besser: Anregungen) sind so gehalten, dass der Organist als Interpret und Persönlichkeit in jedem Moment voll gefordert bleibt.
Carsten Wiebusch studierte Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Als Organist erzielte er Erfolge bei internationalen Orgelwettbewerben wie z. B. 1995 beim August-Gottfried-Ritter-Wettbewerb Magdeburg und beim Johann-Sebastian-Bach-Preis Wiesbaden. Er ist Dozent einer Orgelklasse an der Karlsruher Musikhochschule. Seit 1999 ist er Kantor und Organist an der Christuskirche Karlsruhe.
Die dortige Klais-Orgel, eingeweiht im Jahr 2010, wird in ihrem gleichermaßen kraftvollen und poetischen Klang mit dieser SACD erstmals auf Tonträger gebannt.
Besprechungen
www.michael-pfeifer.de | 28.02.2015 | Michael Pfeifer | 28. Februar 2015 Bach neu hören
Eine analytische, dabei aber unmittelbar zugängliche und höchst musikalische Art, auf der die Bachschen Orgelwerke nun daherkommen. [...] Best's Bach ist seit langem der beste Bach, der zu hören war.Mehr lesen
www.amazon.de | 31. März 2013 | Gottfried Meyer | 31. März 2013 Dauerthema: Bach und die Orgel
Durch eine Sendung in BR-Klassik wurde ich auf die CD aufmerksam gemacht. Dem Thema Orgel gilt mein Interesse und da der Interpretation derMehr lesen
Die Einspielung von Wiebusch auf einer modernen Klais-Orgel geht nun noch weiter weg von einer historisch angelehnten Aufführungspraxis, die Instrumente aus der Zeit Bachs bevorzugt, vielleicht auch welche, auf denen Bach gespielt hat und ihnen ein gutes Zeugnis ausgestellt hat. Ein Vergleich ist sehr interessant und ist jedem Orgelliebhaber zu empfehlen. Schult es doch sein kritisches Zuhören.
Wie heute in der Regel bei guten Firmen üblich, ist ein ausführliches Booklet beigefügt, das über Anliegen der Einspielung und das Instrument Auskunft gibt. Eine verwendete Registrierung bei den einzelnen Kompositionen anzugeben, wäre wünschenswert.
Bayern 4 Klassik - CD-Tipp | 21.01.2013 | Matthias Keller | 21. Januar 2013 Carsten Wiebusch spielt "Best's Bach"
William Thomas Best, geboren 1826 im englischen Carlisle, gestorben 1897 in Liverpool, war der erste englische Organist, der sich mit dem Werk JohannMehr lesen
Best ist damit vor Karl Straube der wohl wichtigste Bach-Exeget der Romantik. In seiner Bach-Ausgabe, der die erste Bach-Gesamtausgabe Wilhelm Rusts zugrunde liegt, ist keine einzige Note der ursprünglichen Vorlage geändert, wohl aber deren Lesart. Eben hierin liegt der Hauptaspekt dieser Neueinspielung: Sie ist ein Blick in die Interpretationsgeschichte des Bach'schen Orgelwerkes. Das mag zunächst befremden – in einer Zeit, die sich dem Urtext und Erforschen sogenannter historischer Aufführungspraxis verschrieben hat.
Orgel als Farbmalkasten
Andererseits liegen inzwischen auch vergleichbare Einspielungen vor etwa von Mendelssohns Fassung der "Matthäuspassion" oder Mozarts Version des Händel'schen "Messias". Best hat, darin ganz Kind seiner Zeit, das Interpretentum als ein mitschöpferisches betrachtet und sich wie selbstverständlich das Recht heraus genommen, Bachs Musik seinen persönlichen dynamischen und agogischen Vorstellungen zu unterwerfen und die Orgel hierbei als orchestralen "Farbmalkasten" zu benutzen. Deshalb beginnt bei ihm die d-Moll Toccata auffallend zart, wechselt in der großen c-Moll-Passacaglia die Registrierung mitunter taktweise, wie auch das Crescendo-Pedal vielerorts zum Einsatz kommt.
Echter Bach alla Best
Eine Bach-Inszenierung also, vergleichbar dem modernen Regietheater, welches sich ja ebenfalls das Recht heraus nimmt, konkret Überliefertes neu zu deuten. Interpret Carsten Wiebusch vollzieht diese Anweisungen aufs Genaueste und zeigt dabei, dass auch auf einer vergleichsweise "modernen" Klais-Orgel (Christuskirche Karlsruhe) "echter" Bach alla Best möglich ist.
Organ | 03/2012 | Wolfgang Valerius | 1. September 2012
Tut sich was in Orgel-Deutschland? Nach den Jahrzehnten eher eingefahrenerMehr lesen
Fidelity | Nr. 3, 5/2012 | Michael Rassinger | 30. August 2012 Bach neu gewandet
Einspielungen von Orgelwerken Johann Sebastian Bachs gibt es wahrlichMehr lesen
klassik.com
| 24.06.2012 | Thomas Bopp | 24. Juni 2012 | Quelle: http://magazin.k...
Breit gestreutes Klangkaleidoskop
Bach, Johann Sebastian – Orgelwerke, bearbeitet von William Thomas Best
Bachs Orgelwerke und eine Orgeladaption der Chaconne für Violine soloMehr lesen
www.klavier.de
| 24.06.2012 | 24. Juni 2012
Breit gestreutes Klangkaleidoskop
Bach, Johann Sebastian: Orgelwerke, bearbeitet von William Thomas Best
Bachs Orgelwerke und eine Orgeladaption der Chaconne für Violine soloMehr lesen
www.opusklassiek.nl | mei 2012 | Siebe Riedstra | 1. Mai 2012
Bach en de waan van de dag – het blijft een fascinerend verschijnsel.Mehr lesen
Fono Forum | Mai 2012 | Friedrich Sprondel | 1. Mai 2012
Wege zu Bach
Bach nahm so viele Einflüsse in seine Orgelmusik auf, dass sich einem neugierigen Interpreten viele Wege zu ihm auftun – und manche Aufnahme zeigt, dass auch noch neue zu begehen sind
Die Britin Margaret Philips bringt ihre Bach-Gesamteinspielung in Doppelfolgen heraus; jede Scheibe ist dabei einem prominenten Instrument gewidmet.Mehr lesen
Das kann auch für den Leipziger Thomasorganist Ullrich Böhme gelten. Zuletzt hat er sich die großen Orgelchoräle vorgenommen, die Bach in seinen späten Leipziger Jahren in einer Sammelhandschrift zusammenfasste. Jedem Choral stellt Böhme einen Bach'schen Choralsatz voran, gespielt auf der kleinen Hildebrandt-Orgel von 1723 in Störmthal, einem kraftvoll-herben Instrument, das Bach bekannt war. Den jeweiligen Orgelchoral – oder die zugehörige Werkgruppe – spielt Böhme dann auf der großen "Bachorgel" der Leipziger Thomaskirche, die Gerald Woehl im Bachjahr 2000 fertigstellte. Beide Instrumente wurden mit vorteilhafter Direktheit aufgenommen und die farbenreiche, klangmächtige neue Orgel kann neben der charakterstarken alten gut bestehen. Ein Vergnügen aber ist, zu erleben, wie die "Bachorgel" den Thomasorganisten offenbar inspiriert. Er artikuliert und registriert, bei straffen Tempi und absoluter Klarheit, mit umwerfender Spielfreude. Die höchst anspruchsvolle Sammlung wird in ihrem stilistischen Reichtum unmittelbar erlebbar: als packende Musik.
Martin Neu möchte in seinen beiden Einspielungen Bach aus der Perspektive der nord- und süddeutschen Orgelkunst des 17. Jahrhunderts sichtbar machen. Er hat sich stilistisch adäquate Instrumente ausgesucht: Die Ahrend-Orgel in Herzogenaurach überzeugt mit warm-artikuliertem Klang und gibt dem norddeutschen Repertoire – hier beschränkt auf Bachs unmittelbare Bekanntschaften Böhm und Buxtehude – lebhafte Farbigkeit; beim süddeutschen – Kerll, Muffat, Froberger und Pachelbel – nutzt Neu die intensiv strahlende Metzler-Orgel in Obertürkheim für Pedaliter-Kompositionen, die Bernauer-Orgel in Laufenburg von 1776 mit ihrem satt-obertönigen Klang für die Manualiter-Musik. Hörbar inspiriert vom lebendigen Klang der Instrumente, spielt Neu stilistisch angemessen, übertreibt weder Tempi noch Artikulation und registriert oft betont schlicht, aber dank charaktervoller Einzelstimmen musikalisch sehr ergiebig. Die suggerierte Abhängigkeit begründet Neu im Booklet-Text einleuchtend; doch wird vor allem deutlich, wie stark Bach das Aufgenommene jeweils um- und sich anverwandelte.
Carsten Wiebusch geht einen Schritt weiter, indem er sich vornimmt, Bach gleichsam durch die Ohren eines anderen zu präsentieren: Er hält sich an die Ausgaben, die der Brahms-Zeitgenosse William Thomas Best mit Spielanweisungen für den modernen Konzertorganisten und seine technisch fortgeschrittene Orgel versehen hatte. Wiebusch präsentiert damit jene Klangressourcen, die die Klais-Orgel der Karlsruher Christuskirche hinzugewann, als sie kürzlich renoviert wurde. Dabei wurde die schlanke Sechziger-Jahre-Disposition um romantische Farben erweitert, die sich in der gelungenen Aufnahme durch große Intensität nachdrücklich bemerkbar machen. Schärfe und Fülle zusammen ergeben eine expressive Klangpalette, die Wiebusch nutzt, um den Best'schen Interpretationen dramatisches Profil zu verleihen – auch den Überraschungen, die in pièces de résistance wie der Passacaglia und der d-Moll-Toccata auf den Hörer warten. Dabei spielt Wiebusch selber überaus charakteristisch: Er meidet schwülstiges Romantisieren, artikuliert deutlich und lässt auch über die Tempobeugungen hinweg den rhythmischen Fluss nie abreißen. Wiebuschs Bach holt sich letztlich bei W. T. Best die Lizenz für ein expressiv gesteigertes Bach-Spiel – das als solches zweifellos überzeugt.
kirchmusik.de | 25.04.2012 | Rainer Goede | 25. April 2012
Natürlich, wer kauft heute noch eine Bach-CD in barocker PraxisMehr lesen
Der neue Merker
| April 2012 | 1. April 2012
audite – “BEST’S BACH”/Orgel
“BEST’S BACH” – Selected Organ Works & Chaconne for Solo Violin arranged by Wiliam Thomas Best – Carsten Wiebusch (Orgel) an der Klais-Orgel der Christuskirche Karlsruhe
Auf dieser SACD erscheint William Thomas Best (1826 – 1897) mit seinenMehr lesen
International Record Review | April 2012 | Peter Lynan | 1. April 2012
William Thomas Best presided for almost 40 years at the large Willis organ in St George's Hall, Liverpool, where he helped to define the role of theMehr lesen
Anyone expecting Best's Bach to be the organ equivalent of Leopold Stokowski's phantasmagorical orchestrations may be surprised. His editions aren't scholarly in the modern sense, but Best was a careful, even sensitive editor, resulting in performances that are often fairly modest and restrained rather than extravagant. Of course, they are overlaid with the interpretative values of the day, and it's in these details – the registration, articulation and tempos, for example – that the interest lies.
The chorale preludes can sound quite lean. In Liebster Jesu and Herzlich tut mich verlangen there is less rather than more ornamentation of the melody to be relished – it all sounds a little plain, in fact – and the former is taken much faster than it is usually played nowadays. Elsewhere, too, less often does seem to mean more for Best. The great Passacaglia is played not with organo pleno throughout but as a series of differently coloured, often delicate variations that, to Best at least, must have seemed the most effective way to elucidate the work's structure. This is much the same approach as in his well-known arrangement of the Chaconne in D minor, originally for violin, which in this context now appears less a oneoff piece of showmanship than a serious study of musical form.
Best's interpretations transform familiar works in a way that can sound strange to modern ears. To hear the Passacaglia and the Toccata and Fugue in D minor fading away on soft flue stops is very odd indeed, the unexpected, quiet endings becoming a means of dissipating the preceding fugal tensions rather than fulfilling their more familiar climactic function. The 'little' Prelude and Fugue in E minor too is quite understated, its fugue turned into a meditative afterthought for flutes and undulating strings.
Unless listening with Best's editions to hand, it will sometimes be difficult to disentangle the interpretational input of editor and performer. Carsten Wiebusch follows most of Best's suggestions to a T, but I detect a few (minor) departures from the score. He ignores the different flat and natural upper notes of the long trills in the fugue of the Toccata and Fugue and some of his tempos don't match Best's recommended metronome marks. Best doesn't articulate the usually swinging 6/8 fugue subject of the Toccata, Adagio and Fugue as if in 3/4, but that's how Wiebusch plays it, and the result is square and awkward.
Wiebusch pre-empts criticism of his choice of instrument by citing Best's interpretative freedom as justification: he sees it as no disadvantage that the Klais organ of the Christuskirche, Karlsruhe, has a tautness and tang to its tonal qualities that are a world away from the luscious, orchestrally conceived town hall organ Best played. He seeks authenticity in Best's ideas rather than in trying to reproduce more precisely Best's sound, which he argues does not lie at the heart of the matter. I'm sure there are those who would disagree, given that Best's ideas must have been informed at least in part by the type of organ he played. Some of the differences are regrettable, such as the Clarinet solo in the Adagio of the Toccata, Adagio and Fugue, which is assigned to a rather thin-lipped reed with mutation overtones in the absence of a nice rounded orchestral clarinet. Nevertheless, putting aside tricky questions of authenticity, the Klais is a fine, enjoyable instrument with some lovely, freshsounding voices, and it is very well recorded.
This is a curious disc. While I'm intrigued to hear Best's take on Bach (or should that be Wiebusch's take on Best), neither the instrument nor the arguments in its favour really win me over, and I'm left wondering how close to Best this recording really brings us.
Badische Zeitung | Samstag, 31. März 2012 | Johannes Adam | 31. März 2012
Orgelwerke aus Karlsruhe
Wo Bach zum Briten wird
Man muss sich umstellen. Dass Bachs Orgel-Passacaglia leise beginnt, ist einem ja noch geläufig. Kaum dagegen, dass sie auch verhalten ausklingt.Mehr lesen
Badische Neueste Nachrichten | Samstag, 09. Juni 2012 | aß | 9. Juni 201
Bach auf Englisch
Neue CD mit Musik des Thomaskantors
Bachs Orgelmusik ist geistvoll, vielschichtig, intelligent und tiefMehr lesen
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